Barack Obama: «Jeder braucht queere Menschen in seinem Freundeskreis»

Der Ex-Präsident der USA findet klare Wort in einem Interview

Ex-Präsident Barack Obama in Washington im Januar 2025 bei der Amtseinführung von Donald Trump
Ex-Präsident Barack Obama in Washington im Januar 2025 bei der Amtseinführung von Donald Trump (Bild: Vanessa White/US-Verteidigungsministerium)

Es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die ehemalige First Lady Michelle Obama ihren Mann davon überzeugen konnte, in ihrem Podcast aufzutreten.

Ex-Präsident Barack Obama schaute also vorbei und war Gast in der Folge von «IMO» (Abkürzung für «In My Opinion», also «Meiner Meinung nach») vom 16. Juli. Es handelt sich um einen Podcast, den Michelle Obama gemeinsam mit ihrem Bruder Craig Robinson moderiert.

In der Folge dreht es sich hauptsächlich um eine Hörer*innenfrage: «Wie erziehe ich Jungs zu emotional intelligenten, kompetenten Männern in einer Welt, in der eine männliche Einsamkeits-Epidemie grassiert?»

Der ehemalige US-Präsident der Demokraten sagte dazu, Männer bräuchten ein breites Spektrum an Vorbildern. Als Beispiel nannte er einen schwulen Professor, den er selbst an der Uni hatte.

Empathie und Freundlichkeit Dieser Professor, so Obama, habe sich zu einer Zeit geoutet, als homosexuelle Menschen meist noch nicht offen zu ihrer Homosexualität standen. «(Er) wurde einer meiner Lieblingsprofessoren und war ein toller Kerl. Er hat mich zur Rede gestellt, wenn ich anfing, ignorante Dinge zu sagen», so Obama. «Das braucht man – jemand der Empathie und Freundlichkeit zeigt!»

Der 63-Jährige sagt weiter, dass junge Männer offen dafür sein sollten, ihren Freundeskreis zu diversifizieren. «Man braucht diese Person im Freundeskreis, damit später dein schwuler oder nicht-binärer Sohn oder wie auch immer sich jemand identifiziert jemanden hat, zu dem er*sie sagen kann: ‹Okay, ich bin nicht allein hiermit.›»

«Das schafft meiner Meinung nach Gemeinschaft. Ich weiss, das klingt abgedroschen, aber genau das brauchen sie.»

Neue Ära der Akzeptanz Der Ex-Präsident ist schon lange ein LGBTIQ-Ally und hat in der Vergangenheit bereits öfter über seinen Professor gesprochen, den er als die erste offen schwule Person bezeichnete, die er kennenlernen durfte. Er war auch der erste US-Präsident, der dem LGBTIQ-Magazin Out ein Titelinterview gab (MANNSCHAFT berichtete).

Barack Obama auf dem Cover von Out-Magazin

Er sei stolz darauf, eine neue Ära der Akzeptanz für die LGBTIQ-Community in den USA eingeläutet zu haben, sagte er zu Out, wozu vor allem die Eheöffnung durch den Supreme Court 2015 zählt im Zusammenhang mit dem Urteil Obergefell vs. Hodges.

«Ich war von der Entscheidung des Obersten Gerichts nicht überrascht», sagte Obama damals, «aber wie Millionen von Amerikaner*innen war ich stolz und glücklich, dass sie so ausgefallen ist – und es war mir eine Ehre, im Rosengarten zu stehen und jedem Amerikaner und jeder Amerikanerin zu sagen, dass wir am stärksten und am freisten sind, wenn wir alle gleich behandelt werden. Ich war stolz zu sagen, dass Liebe Liebe ist.» (MANNSCHAFT berichtete über Versuche der Republikaner, dieses Urteil wieder umzukehren.)

Die Stadt Köthen stellt sich quer: Nie wieder Zusammenarbeit mit diesen CSD-Machern! (MANNSCHAFT berichtete).

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