«Ich bereue nicht, im US-Senat gevögelt zu haben»
Vor zwei Jahren sorgte Aidan Maese-Czeropski für einen Politikskandal in Washington – heute ist er bei Onlyfans
Aidan Maese-Czeropski arbeitete im US-Senat für den damalige demokratischen Senator von Maryland, Ben Cardin. Er wurde gefeuert, nachdem ein Video von ihm beim Sex mit einem anderen Mann im Anhörungssaal des Senats öffentlich wurde.
Maese-Czeropski erlangte danach Berühmtheit als «Senate Twink», also der Twink aus dem Senat. Sein Sexvideo löste 2023 ein politisches Beben aus, als rechte Portale einen privaten Filmclip veröffentlichten, auf dem man ihn beim Analsex im leeren Anhörungssaal des Senats sieht. Es wurde auf die vermeintliche Dekadenz der Biden-Regierung verwiesen.
Es wurde auch spekuliert, wer die zweite Person im Video sein könnte (von der man nur den Penis sah). Spuren wiesen nach Deutschland, aber der Fall wurde im deutschsprachigen Raum heruntergespielt und dann weitgehend vergessen.
Nachdem sich Maese-Czeropski anschliessend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte und zeitweise sogar in einer psychiatrischen Klinik war, gab er nun dem Portal Intelligencer ein Interview, in dem er auf den Skandal von damals zurückblickt und erzählt, was er heute macht.
«Ich kann nicht behaupten, dass ich etwas gelernt hätte», so Maese-Czeropski im Gespräch mit dem Intelligencer. «Wen kümmert’s? Ich habe nur mich selbst negativ beeinflusst. Die Konsequenzen trage ich. Aber ich bereue es nicht, im Senat gevögelt zu haben.»
Wir erinnern uns: Am 15. Dezember 2023 wurde bekannt, dass die US-Polizei Ermittlungen zu einem Video aufgenommen hat, das zwei Männer beim Sex im Hart Senate Office Building auf dem Capitol Hill zeigt. Am 16. Dezember wurde Maese-Czeropski von seiner Stelle als Senatsmitarbeiter entlassen. Im Februar 2024 gab die Polizei an, keine Beweise für ein Kriminaldelikt gefunden zu haben.
Maese-Czeropski hatte seither anderthalb Jahre Zeit, um über die Ereignisse nachzudenken. Er gesteht im Gespräch mit dem Intelligencer, dass der Hauptgrund für seine Aktion Langeweile gewesen sei.
«Die Bezahlung war beschissen. Die Arbeitszeiten waren beschissen. Es war beschissen zu wissen, dass man eigentlich nichts tut», so Maese-Czeropski über seine Einstellung zu seinem Job vor dem Skandal. «Ich wollte unbedingt zur Arbeit gehen, den Job erledigen und nach Hause gehen.»
Er haben neun Stunden am Tag im Büro verbracht, die meiste Zeit davon habe er sich zu Tode gelangweilt. «Also ja, ich musste irgendwie für Unterhaltung für mich sorgen – und in einem der Räume ficken.»
Sein Therapeut meinte später zu ihm, dass hier eine Form von Selbstzerstörung zu beobachten sei. Maese-Czeropski bestätigt das und sagt, er habe sich so elendig gefühlt, dass er einfach einen Ausweg gesucht hätte.
Er ist laut Medienberichten inzwischen nach Australien gezogen, war ebendort in der Klinik und erklärte im April gegenüber den Gay Sydney News, er leide an posttraumatischen Belastungsstörungen. Dagegen nehme er jetzt Medikamente.
Er schäme sich nicht für seine Aktionen, aber wenn einem ein derartiger Medienskandal angefeuert von rechten Hetzer*innen um die Ohren fliege, sei das «überwältigend» und «schwierig zu verstehen».
In Australien hat Maese-Czeropski angefangen mit einem eigenen Onlyfans-Kanal. Der Name lautet: Senate Twink Official.
«Viele Leute haben mich gefragt: Warum jetzt? Du kannst nicht mehr in der Politik arbeiten … aber ich war so depressiv als ich in der Politik war. Es ist fast wie ein versteckter Segen (dass alles so kam, wie es kam, Anm.). Ich lebe jetzt in Australien. Und es ist hier ein gutes Leben.»
Queere Liebe in den 50er Jahren: Daisy Edgar-Jones, Jacob Elordi und Diego Calva spielen in dem leidenschaftlichen Drama «On Swift Horses» die Hauptrollen. Der Film ist überraschend aktuell (MANNSCHAFT berichtete).
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