AfD-Chefin Weidel zu Leandros: «Bin sowieso kein Fan dieser Musik»
Wirbel um eine Veranstaltung von Fürstin von Thurn und Taxis
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis lädt Alice Weidel zu den Schlossfestspielen ein – zum Unmut von Vicky Leandros und Hunderten Demonstrant*innen. Die AfD-Chefin verzichtete nach eigener Aussage auf das Konzert, aber nicht auf den Besuch in Regensburg.
Ein Besuch der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel in Regensburg im Zusammenhang mit den dortigen Schlossfestspielen schlägt weiter Wellen. Die 46-Jährige hatte von Gastgeberin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis eine Einladung zu dem Musikfestival erhalten, bei dem noch bis zum 27. Juli verschiedene hochrangige Künstler*innen auftreten. Am Montagabend stand Schlagersängerin Vicky Leandros auf der Bühne. Diese hatte, als sie von Weidels Einladung erfuhr, laut einem Bild-Bericht erklärt, dass die AfD-Chefin bei ihrem Konzert «nicht willkommen» sei.
Weidel blieb ihrem Sprecher Daniel Tapp zufolge dem Auftritt fern. «Sie hatte eine Einladung und sie hat sich dann entschieden, lieber nicht hinzugehen», hatte er am Dienstag auf Nachfrage erklärt. Einem neuen Bild-Bericht zufolge hielt sich Weidel an besagtem Abend allerdings auf Schloss St. Emmeram auf, auf dessen Gelände das Festival stattfindet.
Weidel nicht beim Konzert, aber im Schloss Auf einem von Bild gezeigten Foto ist Weidel mit Sektglas in der Hand an einem Tisch neben Gastgeberin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis sitzend zu sehen. Weidels Sprecher bestätigte die Echtheit des Fotos, sagte aber auf Anfrage auch, er stehe zu seiner Aussage vom Dienstag: Alice Weidel habe eine Einladung zu den Festspielen gehabt, sei diesen aber ferngeblieben. Die privaten Räumlichkeiten des Schlosses seien nicht Teil des Festivalgeländes.
Zur Motivation, Weidel einzuladen, hatte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis mitgeteilt, sie kenne die AfD-Chefin persönlich, die Einladung sei rein privat gewesen.
Weidel selbst schrieb bei X, Gloria Fürstin von Thurn und Taxis habe sie nicht ausgeladen, «sondern ich habe wegen des Theaters darum selbst entschieden, nicht zum Konzert zu gehen. Ich bin sowieso kein Fan dieser Musik». Man habe stattdessen in den privaten Räumen des Schlosses eine wunderbare Zeit zusammen mit guten Freunden verbracht.
Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hatte Vicky Leandros erst kurz vorher von Weidels Einladung erfahren und der Fürstin erklärt, dass Alice Weidel bei ihrem Konzert «nicht willkommen» sei. «Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität», sagte die Sängerin der Zeitung. Nach dem Konzert äusserte sich ihr Management auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Vorfall (MANNSCHAFT berichtete).
Bereits in der Vergangenheit hatte es zu den Festspielen am Schloss St. Emmeram - dem Sitz der Familie von Thurn und Taxis - Proteste gegeben. Kritiker warfen der Fürstin Nähe zu Rechtsextremen und Homophobie vor. Die Unternehmerin weist dies in Interviews von sich.
Zwei lesbischen Frauen wurde in Kärnten ein Mietvertrag verweigert. Die Hosi Wien verurteilt den Fall offener Homophobie auf das Schärfste und fordert einmal mehr einen umfassenden Diskriminierungsschutz für LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).
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