40 Männer aus Tschetschenien erfolgreich evakuiert
Vierzig homosexuelle Männer konnte die LGBT-Network Organisation «Russian LGBT Network» bisher aus geheimen Gefängnissen evakuieren.
«Russian LGBT Network» richtete eine Helpline für betroffene Männer ein. Diese können sich per Telefon oder per Mail an die Organisation wenden, Hilfe und Sicherheit wird ihnen nach ihren Angaben so schnell wie möglich geboten. Die Helpline stellte sich als etwas sehr Positives heraus, soweit konnten rund 40 Personen erfolgreich evakuiert werden.
David Greene, Radiomoderator des amerikanischen Radiosenders «npr», sprach am 9. Mai 2017 mit der Kommunikationsverantwortlichen der russischen NGO über die aktuelle Situation bezüglich der Verfolgung und Folterung homosexueller Männer in Tschetschenien.
«Wir arbeiten daran, die Betroffenen nicht nur aus Tschetschenien, sondern auch aus ganz Russland zu evakuieren. Viele von ihnen schweben dennoch in Lebensgefahr, denn sie werden von ihren Verwandten verfolgt», so die Kommunikationsverantwortliche der russischen NGO. «In Russland stellt die Homosexualität einen Schandfleck für die Familie dar. Der einzige Weg, diesen zu bereinigen ist, diese Person zu töten.»
Die Organisation stösst bei der russischen Regierung bezüglich der Unterstützung ihrer kostspieligen Evakuierungsaktionen auf taube Ohren. Als die Neuigkeiten aus dem Kaukasus jedoch in den Medien rasend schnell die Runde machten, wuchs der Druck. Am 2. Mai 2017 hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Staatsoberhaupt Vladimir Putin dazu aufgefordert, sich der Situation Tschetscheniens und deren Überprüfung anzueignen.
Das Engagement Merkels schien erfolgreich. Am darauffolgenden Tag gab Putin bekannt, sich um die homophoben Geschehnisse in Tschetschenien zu kümmern.
Spenden können unter diesen Links getätigt werden: lgbtnet.org/en/endonate enough-is-enough.eu/ ilga-europe.org/chechnya/what-can-you-do pinkcross.ch
Das könnte dich auch interessieren
Hasskriminalität gegen Queers in Baden-Württemberg steigt
LGBTIQ müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Nun zeigt eine Statistik: Die Behörden erfassen immer mehr Hass.
Der Sommer bringt wieder grosses queeres Kino ins Fernsehen
Seit 2018 gibt es rbb Queer. Der BR setzt mit BR Queer seit 2022 ebenfalls einen starken Fokus auf das queere Kino. In diesem Jahr schliesst sich erstmals der MDR an. Zu sehen u.a. «Passages» mit Franz Rogowski und Ben Whishaw
Schwule Zwillinge, getrennt zwischen Dresden und Tunesien
Badr und Dali Rtimi sind eineiige Zwillinge. Sie wachsen in Tunesien auf, arbeiten in derselben NGO, geraten beide ins Visier der Polizei. 2019 beantragt Badr politisches Asyl in Dresden. Dali bleibt zurück.
Justiz muss Hassverbrechen gegen LGBTIQ jetzt vollständig erfassen
Der neue Justiz-Erlass ist wichtige Grundlage für Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime, sagt Mario Lindner. Der SPÖ-Gleichbehandlungssprecher begrüsst die Verpflichtung zur Erhebung von vorurteilsmotivierten Straftaten.