++ Mehr rechte Gewalt in Sachsen ++ Queere Ampeln für Bielefeld ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 28. März 2023.
++ Zunahme rechter Gewalt in Sachsen ++
Wie die Opferberatung RAA in Leipzig mitteilte, wurden voriges Jahr 314 Menschen bei 205 Taten Opfer von derartigen Attacken. Im Jahr davor seien 189 Fälle gezählt worden, rund acht Prozent weniger. Schwerpunkte seien die Grossstädte Dresden (64 Angriffe) und Leipzig (50), aber auch die Landkreise Nordsachsen, Bautzen und Zwickau. Gerade in ländlichen Regionen sei eine verstärkte rechte Raumnahme zu beobachten. Sie führe zu gezielten Attacken u.a. auf LGBTIQ. So habe es Angriffe auf Teilnehmende des CSD in Zwickau gegeben.
Beim Grossteil der Fälle (147) handle es sich um Körperverletzungen, gefolgt von 47 Bedrohungen oder Nötigungen. Die Zahlen der Opferberatung weichen von denen der Polizei zur rechtsmotivierten Kriminalität ab. Von den 205 Fällen seien 151 auch polizeibekannt. 84 davon seien von der Polizei als «politisch motivierte Kriminalität rechts» eingestuft worden, zahlreiche andere als «nicht zuzuordnen». (dpa)
++ Queere Ampelpaare in Bielefeld ++
Am Jahnplatz soll so eine stärkere Wahrnehmung von LGBTIQ Themen in der Öffentlichkeit erzielt werden, laut einem Bericht des Westfalen-Blattes gebe es hier ein besonders hohes Fussgängeraufkommen. Die Kosten betragen rund 1000 Euro.
Schon seit 2020 hat die Stadt queere Ampelpärchen an der Kreuzung Bahnhofstrasse/Feilenstrasse. Das kam bei der Bielefelder Bevölkerung gut an, darum gab es den Wunsch nach einer Ausweitung.
++ Queer-Beauftragter für Berlin ++
Langsam neigen sich die Koalitionsverhandlungen zwischen dem Wahlsieger CDU und der SPD dem Ende zu. Am Mittwoch präsentierten sie eine neue Liste ihrer Vorhaben. Wichtig sei beiden Seiten die «Stadt der Vielfalt». «Diese Koalition feiert die Vielfalt Berlins», sagte Wegner. Die Vielfalt in der Stadt sei eine «absolute Bereicherung», die es zu fördern, aber auch zu schützen gelte. Der SPD-Co-Vorsitzende Raed Saleh teilte mit, dass im Abgeordnetenhaus eine Enquetekommission eingerichtet wird, die das Thema Rassismus und Diskriminierung in Behörden und Gesellschaft «durchleuchtet».
Geplant sei zudem ein «Queer-Beauftragter als Zeichen an eine bunte heterogene Gesellschaft. Und die künftige schwarz-roten Landesregierung will einen Standort für ein «Regenbogenhaus» suchen. Ziel der angestrebten Koalition sei zudem, das Wahlalter für das Abgeordnetenhaus auf 16 abzusenken. Nach Angaben Giffeys sollen der Schutz von Frauen vor Gewalt verbessert und unter anderem zwei neue Frauenhäuser aufgebaut werden. (dpa)
++ Mehr trans Beratung gefordert ++
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert mehr Beratungsangebote für trans Menschen. Sie stiessen immer noch auf gesellschaftliche Widerstände und fühlten sich missachtet und nicht ernst genommen, sagte Verbandsvorstand Ulf Hartmann laut Mitteilung vom Mittwoch. «Sie sind häufig Opfer von Diskriminierung, Gewalt und Hasskriminalität.» Das psychosoziale Beratungsangebot müsse ausgebaut und steigende Gewalt und Feindseligkeiten gegen Transsexuelle endlich als Hasskriminalität eingestuft werden, sagte Hartmann mit Blick auf den Internationalen Tag für die Sichtbarkeit von Trans-Personen an diesem Freitag.
Laut Verband liegt der Anteil derer, die sich mit einem anderen als dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht identifizieren, in Deutschlands Bevölkerung bei etwa 0,5 Prozent. Daraus ergebe sich für Baden-Württemberg eine Zahl von etwa 53’000 trans Personen. Die Zahlen beruhen nach Worten einer Sprecherin auf Angaben aus dem Landesaktionsplan «Für Akzeptanz und gleiche Rechte».
++ Erpressung mit homophobem Motiv? ++
Ein 22-Jähriger, der einen Zugreisenden mit gezogenem Messer aufgefordert hat, ihm die Geldbörse auszuhändigen, ist in Kiel vorläufig festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen räuberischer Erpressung und wegen des Verdachts einer homofeindlichen Tat ermittelt, so die Polizei am Dienstag. Den Angaben zufolge hatte der Mann vergangenen Dienstag während einer Zugfahrt von Kiel nach Lübeck einen 20-Jährigen aufgefordert, beim nächsten Halt auszusteigen. Mit vorgehaltenem Messer entwendete er ihm dort einen mittleren zweistelligen Geldbetrag und flüchtete.
Drei Tage nach der Tat nahm die Polizei den jungen Mann in Bahnhofsnähe fest. Sie hatten ihn aufgrund eines Videos vom Dienstag wiedererkannt. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung sei er aber wieder entlassen worden. Aufgrund seiner Äusserungen während der Tat soll geprüft werden, inwiefern die Tat einen homophoben Hintergrund hatte. (dpa)
++ 300 rechte Hassdelikte in Schleswig-Holstein ++
Dies geht aus der Antwort des Kieler Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Innenpolitikers Niclas Dürbrook hervor. 2021 gab es 309 Fälle. Zuvor hatten die Lübecker Nachrichten berichtet. Laut Dürbrook zeigen die Erfahrungen: «Wenn wir die Prävention und nicht nur die Strafverfolgung stärken, erfahren wir mehr und können gezielter handeln.» Er verwies auf die zentrale Ansprechstelle der Polizei für LGBTIQ. «Genau solche niedrigschwelligen Angebote müssen verstärkt werden. Das hilft auch dabei, die Polizei noch besser für diese Themen zu sensibilisieren.» Ziel müsse sein, das Dunkelfeld auszuleuchten und Opfer solcher Delikte zu stärken.
«Ein ganz grosser Anteil der Fälle findet in der realen Welt statt», sagte Ministeriumssprecherin Jana Reuter. Die Polizei gehe von einem grossen Dunkelfeld aus, weil Delikte im Internet weniger oft von den Betroffenen zur Anzeige gebracht würden. Zu Hasskriminalität gehören Straftaten gegen Menschen u.a. wegen deren politischer Einstellung, Nationalität, Behinderung, sexuellen Orientierung, Identität oder gesellschaftlichen Status. (dpa)
++ LSVD-Gesandter läuft Halbmarathon ++
35’000 Menschen nehmen am Sonntag am Berliner Halbmarathon teil, auch ein offizieller «Gesandter» des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg: Noah Heckhoff. Es ist sein erster Halbmarathon. Der 26-Jährige engagiert sich seit zweieinhalb Jahren im LSVD. Auch wenn Berlin eine vergleichsweise offene Stadt ist, gibt es da noch eine Menge zu tun: «Es gibt sie noch, die Diskriminierung, die Einschüchterung – und auch die Angst.»
++ Die Bären sind los ++
Vom 17. bis 21. Mai findet das 16. Stuttgarter Bärentreffen statt. Es werden wieder hunderte Bären aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland zu dem erstmals 5-tägigen Treffen erwartet.
Diesmal beginnt das Bärentreffen schon am Mittwoch Abend mit dem Warmbrummen für das verlängerte Wochenende, dann wird wieder gewandert, genossen, gesungen, gestaunt, geschwommen, geschwitzt, getrunken, geguckt, getratscht und so weiter. Höhepunkt ist die Bärendisko am 20. Mai.
Wir haben da noch eine Frage:
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