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20 Jahre Folsom Europe: Berlin erwartet mehr als 15’000 Gäste

Dieses Jahr soll es beim Strassenfest wieder drei Bühnen geben

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Folsom Europe ist der grösste queere Fetischevent Europas. (Bild: Heinrich von Schimmer, Folsom Europe)

Mit Folsom Europe steht am 9. September ein Höhepunkt des Jahres für die queere Fetisch- und Lederszene auf dem Programm. Dabei sollen gemäss dem Orga-Team nicht nur cis-männliche Besucher auf ihre Kosten kommen.

Dieses Jahr feiert Folsom Europe das 20-jährige Bestehen. Was im Sommer 2003 als Idee entstand, ist mittlerweile zum grössten Fetischevent Europas geworden und konnte Herausforderungen wie Corona und Affenpocken trotzen. Die Veranstalter*innen erwarten gemäss Medienmitteilung zwischen 15’000 und 20’000 Besucher*innen am Strassenfest, das am 9. September von 12 bis 21 Uhr auf den Fugger- und Welserstrassen stattfinden wird.

Neben Verkaufs- und Infoständen, Bars und Foodtrucks gibt es auch dieses Jahr wieder drei Bühnen, darunter eine neue Bondagebühne. Wie die Veranstalter schreiben, soll es beim Strassenfest nicht ums Cruisen oder um den schnellen Sex gehen, sondern: «Ein sexy Event ohne Sex, wo man alte Freund*innen wieder trifft und neue Freundschaften entstehen.»

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Folsom Europe will vermehrt auch ein weibliches und nicht-binäres Publikum ansprechen. (Bild: Heinrich von Schimmer/Folsom Europe)

Folsom Europe will sich nicht nur auf das cis-männliche Publikum beschränken. So arbeite man seit letztem Jahr mit der niederländischen Fotografin Marga van den Meydenberg zusammen. «Denn der Blick von aussen auf sich selbst und auch die Einblicke in die weibliche und queere Szene sind sehr spannend und sollen intensiviert werden, wenn auch die nicht-schwule Fetischszene in Berlin stets eher klein aber fein ist», steht weiter in der Mediemitteilung geschrieben.


Die Veranstalter weisen zudem auf den Sexclub «Böse Buben» hin, der auch Partys für das nicht-cis-männliche Publikum anbiete.


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Ein fester Bestandteil von Folsom Europe sei mittlerweile auch die Puppy-Szene geworden – der «neue Trend» der letzten Jahre. «Wurden sie vor einigen Jahren noch mit Argusaugen betrachtet oder gar belächelt worden, sind sie inzwischen ein Gamechanger der jungen Generation und bilden auch bei der 20. Folsom Europe einen grossen Schwerpunkt im Programm», heisst es in der Medienmitteilung weiter.


«Man setzt die Puppy-Maske auf, schaltet den Alltag aus», sagte Puppy Erik im Rahmen der letztjährigen Folsom Europe gegenüber MANNSCHAFT+.

Im Rahmen von Folsom Europe finden vom 6. bis 10. September diverse Nebenveranstaltungen, statt, darunter etwa die «Strap On»-Kunstausstellung im Prinz Eisenherz, die Fetischfoto-Vernissage in der Gallery Dencker & Schneider, das schon fast traditionelle klassische Konzert «Classic meets Fetisch» sowie eine Bus- und eine Bootstour auf der Spree.

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Einst Aussenseiter, heute fester Bestandteil der Szene: die Puppys. (Bild: Heinrich von Schimmer/Folsom Europe)

In den Tagen zuvor wird auch gefeiert, zum Beispiel auf den offiziellen Partys «Adam» am Donnerstag sowie «Testosterone» und erstmals auch die «Bear Dance» am Freitag. Am Samstag folgt wie gehabt die offizielle Closing-Party «Pig».

Mehr Informationen zum Programm der Folsom Europe gibt es auf der offiziellen Website.


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