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Zwei trans Personen in Kamerun zu fünf Jahren Haft verurteilt

Sie waren wegen «versuchter Homosexualität» verhaftet worden

trans personen
Njeuken Loic («Shakiro») und Mouthe Roland («Patricia») Foto: Privat/HRW

Ein Amtsgericht in Kamerun hat zwei trans Personen zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet je 305 Euro verurteilt. Dies gab das Gericht am späten Dienstagabend (Ortszeit) bekannt.

Die beiden Personen, von denen eine als Internet-Persönlichkeit gilt, wurden Anfang Februar unter anderem wegen «versuchter Homosexualität» in einem Restaurant in der Stadt Douala verhaftet. Ihr Anwalt, Richard Tamfu, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, er werde Berufung gegen das Urteil einlegen, das der Höchststrafe entspricht.

Homosexualität ist in der früheren deutschen Kolonie gesetzlich verboten. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) haben kamerunische Sicherheitskräfte seit Februar mindestens 24 Menschen mit dem Vorwurf «gleichgeschlechtlichen Verhaltens» oder «geschlechtsspezifischer Nichtkonformität» willkürlich festgenommen, bedroht oder angegriffen.

Die jüngsten Verhaftungen und Misshandlungen werfen ernsthafte Bedenken hinsichtlich eines erneuten Anstiegs der Verfolgung von LGBTIQ in Kamerun auf, erklärte Neela Ghoshal, Associate LGBT Rights Director bei Human Rights Watch. «Das Gesetz, das gleichgeschlechtliches Verhalten unter Strafe stellt, birgt ein erhöhtes Risiko für LGBTIQ Menschen, misshandelt, gefoltert und angegriffen zu werden, ohne dass es Konsequenzen für die Täter hat.»


Das Auswärtige Amt in Berlin teilt auf seiner Homepage mit: «Homosexualität ist nach Artikel 347 des Strafgesetzbuches mit Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren belegt.» In der Praxis werde Homosexualität nicht systematisch, jedoch in Einzelfällen strafrechtlich verfolgt. Auch Ausländer*innen seien bereits strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt gewesen. Nicht-heterosexuelle Verhaltensweisen seien gesellschaftlich stark tabuisiert und geächtet. «In der Vergangenheit kam es bereits zu gewalttätigen Übergriffen auf LGBTIQ-Personen.»


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