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Zürcher Regierung will keine Unisex-Toiletten

Gründe seien Sicherheitsbedenken

Unisex-Toiletten
Unisex-Toiletten (Foto: Jens Kalaene/dpa )

Die Zürcher Regierung lehnt den Vorstoss ab, wonach grössere Gastrobetriebe Unisex- anstatt der bisher vorgeschriebenen geschlechtergetrennten Toiletten zur Verfügung stellen können.

Ein Zusammenschluss von FDP, SVP und SP hatte im Februar einen gemeinsamen Antrag eingereicht, der vorsah, den Zürcher WC-Paragrafen zu streichen. Dem Gesetz von 1982 zufolge müssen Gastrobetriebe mit über 50 Plätzen geschlechtergetrennte Toiletten anbieten.

Dem hat die Regierung in Zürich nicht entsprochen. Grund sei, dass Sicherheitsbedenken von Frauen bei Unisex-Toiletten Rechnung getragen werden müsse. Besonders für sich als Frauen identifizierende Personen hätte eine Umsetzung des Vorstosses zu Unsicherheiten geführt – trotz diverser vorgeschlagener Massnahmen, wie beispielsweise hochgezogenen Kabinentüren, hiess es.

In Bern und in Luzern gehören genderneutrale Toiletten bereits zum Alltag. Seit November 2022 müssen grosse Berner Gastrobetriebe keine geschlechtergetrennten Toiletten mehr anbieten, in Luzern ist das seit fünf Jahren der Fall.


FDP und SVP unterstützten den Antrag aus Gründen der Wirtschaftsfreiheit. «Dass eine Beiz mit 55 Plätzen zwei geschlechtergetrennte WCs anbieten muss, ein Betrieb mit 49 Plätzen aber nicht, ist willkürlich», wird FDP-Politikerin Sonja Rueff-Frenkel bei dem Nachrichtenportal 20Minuten zitiert. Dass Unternehmer*innen zwei Toiletten einplanen müssen und so viel Fläche verlieren, sei «irrsinnig».


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SP-Kantonsrat Andrew Katumba treiben humanere Werte an: «Wenn sich die Gesellschaft ändert, müssen sich auch die Richtlinien ändern», so der Politiker. Aus genderpolitischer Sicht hätte der Vorstoss die Möglichkeit gegeben, das alte Gesetz den aktuellen Gesellschaftsnormen anzupassen.


In Deutschland gehören genderneutrale Toiletten beispielsweise in Schulen teilweise bereits zum Usus (MANNSCHAFT berichtete). Eine zunehmende Anzahl in Niedersachsen richtet sie ein und der Trend dürfte sich fortsetzen, wenn man den Aussagen der Kommunen glaubt.


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