Homophober Gesundheitsminister Israels mit Corona infiziert
Yaakov Litzman habe für die Gebetszeiten die Empfehlungen für Social Distancing missachtet
In einer früheren Version dieses Artikels hiess es, Gesundheitsminister Yaakov Litzman habe die Corona-Pandemie zuvor als Strafe Gottes für Homosexualität bezeichnet. Dabei handelte es sich um Fake News. Sie hätten den Ursprung auf einem palästinensischen Portal genommen, wie HonestReporting zeigt. Wir bedauern es sehr, dass auch wir dieser Falschmeldung aufgesessen sind.
Laut der Zeitung The Times of Israel habe der 71-jährige Gesundheitsminister Yaakov Litzman die Richtlinien für Social Distancing seines eigenen Kabinetts missachtet, um weiterhin an den Gebetsgottesdiensten teilnehmen zu können. Auch soll er bei einer Kabinett-Sitzung Mitte März eine Fiebermessung verweigert haben.
MANNSCHAFT im April: Nicht ohne meinen Vierbeiner!
Neben seinem Amt als Gesundheitsminister leitet er auch die ultra-orthodoxe Partei Vereinigtes Thora-Judentum. Ein Zeuge habe ihn betend im Haus eines Mitglieds gesehen, obwohl das gemeinsame Beten in einem Gebäude seit drei Tagen verboten war. Zudem habe man Litzman später noch in einer Synagoge in der Nähe seines Zuhauses gesehen, wie er einem Gottesdienst beiwohnte.
Er und seine Frau Chava haben sich beide das Corona-Virus eingefangen. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu sowie viele weitere Regierungsmitglieder müssen sich jetzt in eine Quarantäne begeben, da sie kürzlich Kontakt mit Litzman hatten. Sein Sekretariat streitet derweil ab, dass der Gesundheitsminister seine eigenen Regeln für Social Distancing gebrochen habe.
Erste Global Pride angekündigt
Wie oben berichtigt, hat Yaakov Litzman nicht behauptet, die Corona-Pandemie sei eine «Strafe Gottes wegen Homosexualität». Diese Einstellung vertreten aber einige andere Geistliche. Trumps Bibel-Lehrer Ralph Drollinger etwa hält die Krise für eine Strafe für LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete). Und ein radikaler Geistlicher aus dem Irak, Muktada al-Sadr, hat mit der Eheöffnung einen Sündenbock gefunden (MANNSCHAFT berichtete ).
Yaakov Litzman ist dennoch ein Gegner der LGBTIQ-Gemeinde. So stimmte er 2016 unter anderem gegen Gesetze, die gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption erlaubt, Konventionstherapien verbietet und Gesundheitsexperten über Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierungen aufklärt. Ausserdem hat er sich gegen die Eingetragene Partnerschaft ausgesprochen und möchte nicht, dass gleichgeschlechtliche Partner von getöteten Soldaten die gleichen Zuschüsse bekommen, wie homosexuelle Paare. Am gleichen Tag nannte er LGBTIQ «Sünder».
Dennoch hat sich die LGBTIQ-Community in den vergangenen Jahren viele Rechte erkämpft. So müssen gleichgeschlechtliche Paare künftig auch in Israel von der Leihmutterschaft profitieren dürfen, urteilte kürzlich das oberste Gericht Israels.
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Van der Bellen stellt Bedingungen an FPÖ
Die Rechtspopulisten kommen wohl doch an die Macht, mit Hilfe der ÖVP.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Österreich
Fällt das Kanzleramt in queerfeindliche Hände?
Die Regierungsverhandlungen in Wien sind gescheitert. Kommt es zu einer neuen Abstimmung, darf die queerfeindliche FPÖ auf einen enormen Stimmzuwachs hoffen.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
News
Wegen Barbie: Trans 60-Jähriger verletzt Mann mit High Heels schwer
In Österreich sorgte ein ungewöhnlicher Prozess für Aufmerksamkeit. Die Tatgegenstände: Eine Barbie-Puppe und ein paar Stöckelschuhe.
Von Newsdesk Staff
Österreich
Polizei
Kurznews
++ Nach queerem Protest: Aus für Mischke ++ Schwule bei Fake-Date überfallen ++
Unser queerer Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 30. Dezember 2024
Von Newsdesk Staff
TV
Arbeitswelt
Film
Queerfeindlichkeit
Religion