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Wolfgang Tillmans unterstützt die queere Szene New Yorks

Sein Projekt 2020Solidarity verkauft Kunstposter

Wolfgang Tillmans
Bild: Wikipedia

Der deutsche Fotograf Wolfgang Tillmans gründete die Aktion 2020Solidarity, die mit Posterverkäufen die Kulturszene unterstützt. Unter anderem das queere Nachtleben New Yorks.

Die von der COVID-19-Pandemie schwer getroffene Kulturszene ist dringend auf Unterstützung angewiesen. Der in London und Berlin lebende Fotograf Wolfgang Tillmans rief darauf die Aktion 2020Solidarity ins Leben. Das Projekt möchte kulturelle Orte, Sozialprojekte und unabhängigen Räumen und Publikationen helfen, die von der Krise bedroht sind.

Mit der neuen MANNSCHAFT durch den Sommer

Über 40 internationale Künstler*innen kreieren je ein Poster, welche den von der Krise betroffenen Organisationen gratis zur Verfügung gestellt werden. Diese verkaufen sie dann für 50 Euro, Dollar oder Pfund. Die Posteraktion läuft für verschiedene Organisationen und Projekte auf der ganzen Welt. So beispielsweise in Athen, Seoul, Vilnius, London, Berlin und New York, das lange als US-Epizentrum der Corona-Pandemie galt.

Ein Grund dafür, dass sich diese Veranstaltungsorte und Künstler*innen in einer so ernsten finanziellen Notlage befinden, ist, dass das Nachtleben von Rettungsaktionen, die dem Gastgewerbe zukommen, oftmals übersehen wird. Die Aktion 2020Solidarity ist nicht nur eine Unterstützung für die von der Pandemie getroffene Community sondern auch eine Erinnerung, dass das Underground-Nachtleben um jeden Preis geschützt werden muss.


 

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In Berlin wurde beispielsweise die erfolgreiche Fundraising-Aktion des Stadtmagazins Siegessäule unterstützt. In New York wird acht Kollektiven geholfen, darunter Papi Juice, ein Kunstkollektiv für queere und trans POC (People of Color) und die legendäre Party GHE20G0TH. «Ich habe selber einige Nächte in der New Yorker Szene erlebt. Es fühlte sich wichtig an, dieses spezielle Biotop zu schützen», zitiert ihn die Vogue.

«Das Nachtleben wird oft als oberflächlich wahrgenommen, während ich es als etwas sehr tiefgehendes erlebt habe», sagt Tillmans. «Nachts können wir das Zusammensein in einer Art erleben und erforschen, die neue Zugänge schafft. Nachtleben ist Kultur und nichts weniger.»

Schräges schwules Leben im Berlin der Wendezeit

Wolfgang Tillmans wurde 2018 für sein Lebenswerk mit dem Goslarer Kaiserring geehrt (MANNSCHAFT berichtete). Die undotierte Auszeichnung gilt als eine der weltweit wichtigsten für moderne Kunst. In München wurde im Sommer 2002 ein AIDS-Memorial enthüllt, das Tillmans gestaltet hat: eine blaue Säule am Sendlinger Tor. Mit seinem Entwurf war er als Gewinner eines Wettbewerb der Stadt hervorgegangen. Tillmans lebt seit 1997 mit HIV.



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