Wiener Geflüchteten-Initiative Queer Base erhält Ute-Bock-Preis
Die Ehrung wird von Conchita Wurst überreicht
Die Initiative Queer Base erhält den diesjährigen Ute-Bock-Preis für ihre massgebliche Unterstützung von LGBTIQ-Geflüchteten.
Die Ehrung für Zivilcourage wird ausserdem an die junge Initiative IG24 für die selbstorganisierte Vertretung der Interessen der unter schwierigsten Bedingungen arbeitenden 24-Stunden-Betreuer*innen vergeben.
Queer Base wird derweil für den ausserordentlichen Einsatz für die Rechte von geflüchteten LGBTIQ geehrt. Seit 2015 setzt sich die Organisation mit zahlreichen Unterstützungsaktivitäten für Menschen ein, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität in die Flucht getrieben wurden. Die Organisation mit Sitz in Wien bietet rechtliche Beratung im Asylverfahren an, unterstützt Betroffene bei Behördengängen, organisiert Freizeitaktivitäten und hat in Kooperation mit der Diakonie queere Wohngemeinschaften eingerichtet.
«Der Einsatz von Queer Base für LGBTIQ-Geflüchtete ist beeindruckend und dringend notwendig. Ohne diese Einrichtung wäre es um den Schutz und die Chancen der Betroffenen, die vielfach auch in Österreich unter Diskriminierungsdruck stehen, oftmals sehr schlecht bestellt», begründet Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, die Auszeichnung. «Queer Baseträgt nicht nur zur konkreten Verbesserung der Lebens-Situation von LGBTIQ-Geflüchteten bei, sondern setzt sich auch massiv für ein konsequentes Qualitätsmanagement im Asylverfahren und für sichere Fluchtmöglichkeiten für besonders vulnerable Personen ein».
Dass LGBTIQ, die aus Kiegsgebieten fliehen, vor besonderen Herausforderungen stehen und daher mehr Schutz benötigen, bestätigte im vergangenen Jahr auch der Europarat (MANNSCHAFT berichtete). «In Europa sind wir noch immer weit entfernt von einer vollständigen Inklusion der LGBTIQ-Gemeinschaft, die weiterhin Diskriminierung, Stigmatisierung und Gewalt erfährt. Bewaffnete Konflikte verstärken ihre Angreifbarleit und liefern sie zusätzlichen Risiken und Misshandlungen aus», hiess es in einer offiziellen Mitteilung.
Im Februar sorgte beispielsweise der Fall eines eines schwulen Geflüchteten aus Tschetschenien für Aufmerksamkeit (MANNSCHAFT berichtete). Der Mann, der sich seit 2018 in den Niederlanden aufhielt, wurde auf einem Flughafen in Moskau festgenommen und an das schwulenfeindliche Regime in Grosny ausgeliefert. Die LGBTI-Intergruppe der Europäischen Union verlangt seine Freilassung.
Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preise werden am Montag, den 22. Mai, um 19 Uhr im Wiener Rathaus überreicht. Conchita Wurst wird die Ehrung übergeben.
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Bald zu wenig HIV-Praxen: Studie warnt vor «erheblichen Engpässen»
In Deutschland könnte ein Engpass für HIV-Spezialisten drohen
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
Deutschland
News
HIV, Aids & STI
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Österreich
Bei Blasmusik-Fest: FPÖ-Mann hetzt gegen Regenbogenparade
Der obersteirische FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger nutzt die «Lange Nacht der Blasmusik» in St. Margarethen in der Steuermark für eine Hasstirade gegen LGBTIQ. Schwuler SPÖ-Abgeordneter: Lasst die Leute mit eurem Kulturkampf in Ruhe!
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating