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«Wie sie töten» – Axel Ranisch als Schröder hat da so ein Gefühl

Der offen schwule Regisseur und Podcaster im Einsatz

Axel Ranisch
Bild: MDR/filmkombinat nordost / Steffen Junghans

Im ARD-Krimi «Zorn – Wie sie töten» geht es um ein seltsames Ermittler-Duo. Als Schröder zu sehen ist Axel Ranisch.

Herr Schröder hat da so ein Gefühl. Eigentlich hat er den Polizeidienst ja quittiert, um sich um seine Eltern zu kümmern. Doch sein dementer Vater ist gestorben, seine Mutter lebt nun im Altenheim. Als dort seltsame Dinge passieren, wird Schröders Spürsinn geweckt. So beginnt der Film «Wie sie töten» aus der Reihe «Zorn», der erstmals 2016 gezeigt wurde und nun am späten Samstagabend im Ersten wiederholt wird.


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Gleich zu Beginn wird ein Mann vor die einfahrende U-Bahn gestossen, was er nicht überlebt. Die Täterin ist klar zu erkennen: Es ist die Krankenschwester Berit, die erstmal unerkannt fliehen kann. In dem Pflegeheim, in dem sie arbeitet, lebt auch die Mutter von Schröder (Axel Ranisch) – und prompt gibt es dort einen Toten. Angeblich starb der Mann an einem Herzinfarkt, doch Schröder entdeckt am Boden des Zimmers ein blutgetränktes Wattebäuschchen.


Schröders früherer Kollege Zorn (Stephan Luca) ist ihm keine grosse Hilfe, denn er ist viel zu sehr mit seiner schwangeren Freundin Malina beschäftigt – die allerdings wenig später fast ein weiteres Opfer der meuchelnden Krankenschwester wird.

Da Zorn von seinem neuen Kollegen Bert (Gregor Weber) und dessen 80er-Musik genervt ist, macht er sich mit Staatsanwältin Frieda Borck (Alice Dwyer) doch noch an die Ermittlungen – zumal auch Schröder in die Hände von Schwester Berit samt Giftspritze fällt.


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Die Motive der eiskalt mordenden Pflegerin sind erschreckend banal. Und sie flüstert ihren Opfern ins Ohr: «Ich habe schon vielen Menschen das Leben zur Hölle gemacht. Niemand kann das so gut wie ich. Niemand.» Die Story ist schon irgendwie spannend, doch das Ende ist vorhersehbar, und richtig mitraten können Zuschauer eben nicht.

Der Krimi macht trotz alledem Laune. Es geht darin viel um Gefühle – oder was man dafür hält. Die Chemie zwischen den beiden Kollegen, die ja eigentlich mehr Freunde sind, stimmt einfach, was man auch den gut aufgelegten Schauspielern anmerkt.

Schauspieler und Filmemacher Axel Ranisch («Dicke Mädchen», «Ich fühl‘ mich Disco», «Tatort: Babbeldasch», demnächst kommt seine ARD-Serie «Nackt über Berlin») ist als Schröder eine Wucht.


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Der gemütliche Schröder hält von Rennen nicht so viel, er bleibt stets ruhig, besonnen und freundlich. So betont freundlich, dass es einem fast schon zu viel ist. Und am Ende kehrt er nicht nur in den Polizeidienst zurück, sondern macht auch noch einen Karrieresprung. Was Schröder sicher ein gutes Gefühl gibt.

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