Weiblich, schwarz, lesbisch – James Bond kriegt starke Konkurrenz
«Keine Zeit zu sterben» verspätet sich, in der Gerüchteküche brodelt es
Im neuen Bond-Film spielt Lashana Lynch eine Agentin mit der Lizenz zum Töten. Wer ist die britische Schauspielerin und wie geht sie mit Kontroversen um ihre Rolle um?
Um den neuesten Film der «James Bond»-Reihe ranken sich zahlreiche Gerüchte. Erstmals soll eine Frau die Agentennummer 007 tragen, während sich Bond selbst im Exil befindet. Danach soll sie sogar die Rolle ganz übernehmen und am Ende des Films den Agenten töten. Bestätigt ist aber bisher nur, dass Lashana Lynch in «Keine Zeit zu sterben» an der Seite von Daniel Craig zu sehen sein wird.
«Grey’s Anatomy»: So geht Corona-freundlicher Sex
Die Britin mit jamaikanischen Wurzeln wird die Agentin Nomi spielen. Eine Rolle, die sie selbst mit gestaltete. «Ein Charakter, eine zu glatte, gusseiserne Figur? Das würde völlig an dem vorbei gehen, wofür ich stehe», sagte Lynch gegenüber Harper’s Bazaar. Sie hätte die Gelegenheit nicht verpassen wollen, als es darum gegangen sei, was Nomi repräsentiere. «In jedem Projekt, an dem ich mitarbeite, egal welches Budget oder Genre, muss die schwarze Erfahrung, die ich repräsentiere, zu 100 Prozent authentisch sein.»
Lashana Lynch repräsentiert nicht nur die Erfahrungen als schwarze Britin. Die Figur und die Schauspielerin haben eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind lesbisch. Wie sich das in der Geschichte des 25. Films der Reihe verdeutlichen wird, ist noch nicht bekannt. Auch über ihr Privatleben erzählt Lynch sonst nur sehr wenig.
Als vergangenes Jahr bekannt wurde, dass Lynch möglicherweise sogar die Nummer 007 übernehmen wird, schlug ihr eine Welle der Ablehnung entgegen. In den sozialen Medien äusserten zahlreiche, meist männliche Bond-Fans, ihren Missmut mit teilweise frauenfeindlichen und rassistischen Kommentaren. Das ging so weit, dass sie sich eine Woche lang zurückzog, meditierte und nur noch mit ihrer Familie sprach. Ein schwuler James Bond würde von vielen Fans ebenfalls nicht akzeptiert (MANNSCHAFT berichtete).
UMFRAGE DER WOCHE: Hund, Katze oder …?
Ihr wurde bewusst, dass sich die Kommentare nicht auf ihre Person bezogen. «Ich bin eine schwarze Frau – wäre eine andere schwarze Frau für die Rolle gecastet worden, hätte es die gleichen Diskussionen gegeben, sie hätte dieselben Attacken erlebt, die gleichen Misshandlungen», sagte Lynch. «Ich habe mich selbst daran erinnern müssen, dass die Diskussion nun stattfindet und ich Teil von etwas bin, das sehr, sehr revolutionär sein wird.» Frauen und queere Menschen sind in Serien und Filmen noch immer stark unterrepräsentiert (MANNSCHAFT berichtete).
Das Gerücht, dass sie die Nummer 007 übernehmen wird, will sie nicht bestätigen. «Mir gefällt die Geheimhaltung», sagte Lynch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. «Eigentlich geniesse ich das sogar.» Im Trailer spricht Bond von einer neuen Doppelnull-Agentin, doch die Vorschau lässt ebenfalls keine weiteren Schlüsse zu. Dass James Bond sterben wird, ist hingegen eher unwahrscheinlich, denn das wäre wohl das Ende des Franchise.
Bis «Keine Zeit zu sterben» ins Kino kommt, müssen sich die Fans noch länger gedulden als geplant. Gerade erst wurde der Filmstart vom 2. April auf den 12. November verschoben. Die Entscheidung sei «nach sorgfältiger Überlegung und gründlicher Bewertung des weltweiten Kinomarktes» gefallen, teilten die Produzenten mit.
Das könnte dich auch interessieren
Unterhaltung
«Heartstopper»: Gibt Netflix zu Weihnachten den Start von Staffel 4 bekannt?
Auf alle Fälle kommt am 24. Dezember ein neues «Blooper Reel» raus
Von Newsdesk Staff
Serie
News
«Transgender-Irrsinn»: Trump will zurück zur Zwei-Geschlechter-Ordnung
Der designierte US-Präsident hält den Schutz von Minderheiten für eine Verirrung elitärer linker Kreise
Von Newsdesk/©DPA
TIN
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung