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Ein schwuler James Bond ist unerwünscht

52% wären gegen eine schwule Version des weltberühmten Agenten

Ein James Bond mit hellen Haaren: Daniel Craig löste eine Reihe dunkelhaariger Bonds ab. (Bild: Sony Pictures)

James Bond wurde stets als weisser, heterosexueller Cis-Mann porträtiert. An diesem Konzept scheinen einer Umfrage zufolge die wenigsten rütteln zu wollen. Mit einer schwulen Version des weltberühmten Agenten hätte die Mehrheit ein Problem.

Eine schnelle Affäre hier, eine kurze Bettgeschichte da: James Bond legt reihenweise Frauen flach und den Bösewichten das Handwerk. Seit dem ersten Bond-Film in 1962 hat sich bezüglich Gleichstellung viel getan. Waren Frauen in den Sechzigerjahren gut genug für einen Flirt und einen Klaps auf den Po, so kämpfte 2015 in «Spectre» eine Frau als gleichwertige Agentin an der Seite von Daniel Craig.

Ob die Zeit reif genug ist für einen schwarzen, asiatischen oder gar einen schwulen James Bond? Eher nicht, wie eine US-amerikanische Umfrage des Hollywood Reporter in Zusammenarbeit mit dem Befragungsdienst Morning Consult suggeriert. Demnach kann sich mit 52 % etwas über die Hälfte der rund 2000 Befragten mit einem schwarzen Bond anfreunden, 39% würden eine hispanoamerikanische Herkunft der Figur unterstützen. Für einen asiatischen Bond oder eine weibliche Version des berühmten Agenten konnten sich jeweils 37% begeistern. Nur 28% der Befragten heissen einen schwulen Bond gut, ganze 52% sind dagegen.

«Spärliche Unterstützung» für Vielfalt, schreibt der Befragungsdienst Morning Consult. (Bild: Morning Consult)

Die Empfänglichkeit für einen schwulen Agenten scheint eine Generationenfrage zu sein. Von der Generation Z (18- bis 21-Jährige) sind 44% dafür, 34% dagegen. Bei den Babyboomers (54- bis 72-Jährige) sind es hingegen 21%, respektive 59%.


Der neue James Bond? Idris Elba wird gerne als Nachfolger von Daniel Craig gehandelt. (Bild: Harald Krichel)

Wenigstens ein schwarzer Bond könnte schon bald Realität sein – sofern man der Gerüchteküche Glauben schenken will. Seit mehreren Jahren schon wird der britische Schauspieler Idris Elba als möglicher Nachfolger von Daniel Craig gehandelt. Der Umfrage zufolge könnten 63% mit seiner Besetzung der Rolle leben. (Da nur 52% einen schwarzen Bond befürworten, kann davon ausgegangen werden, dass 11% nicht wissen, dass es sich bei Idris Elba um einen schwarzen Schauspieler handelt.)

Vertreter*innen der Bond-Franchise hatten sich in der Vergangenheit skeptisch gegenüber der Darstellung von James Bond als Schwulen oder als Frau geäussert. Der inzwischen verstorbene Bond-Darsteller Roger Moore sagte 2015 gegenüber der Daily Mail: «Ich glaube nicht, dass Barbara Broccoli einen schwulen Bond zulassen würde, solange sie lebt. Aber es würde sicherlich eine interessante Perspektive liefern.»

Broccoli waltet seit «Octopussy» aus dem Jahr 1993 als Produzentin der Bond-Filme. «Bond ist männlich», sagte sie im Oktober 2018 gegenüber dem Guardian. «Er ist eine männliche Figur. Er wurde als Mann geschrieben und ich glaube, dass er männlich bleiben wird.»


Offener zeigt sich der jüngste Bond-Darsteller Daniel Craig. «Alles ist möglich», antwortete er auf die Frage des Nachrichtensenders SkyNews, ob er sich eine weibliche Heldin, einen schwarzen Bond oder eine gleichgeschlechtliche Romanze vorstellen könne. «Man kann alles machen, solange es funktioniert und glaubwürdig ist. Es spielt keine Rolle.» 


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