Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sagt ab
Aus «persönlichen Gründen», wie es heisst
Das Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hatte in seiner Sitzung am 30. September Gero Bauer als Nachfolger für Jörg Litwinschuh-Barthel gewählt. Der hat nun überraschend abgesagt.
Bauer war bisher Geschäftsführer des Zentrums für Gender- und Diversitätsforschung an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Nun machte er einen Rückzieher – aus «persönlichen Gründen». Zuerst hatte queer.de darüber berichtet.
«Ich bedauere es sehr, dass Dr. Gero Bauer die Stelle als Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld nicht antreten wird. Selbstverständlich respektieren wir seine persönlichen Gründe für diese Entscheidung», erklärte Daniel Baranowski gegenüber MANNSCHAFT. Er wurde im Herbst zum vorübergehenden Vorstand bestellt, bis zum Antritt von Bauer. Baranowski ist seit 2015 bereits BMH-Referent.
Baranowski weiter: «Gleichzeitig bin ich zuversichtlich, dass wir mit dem großartigen Stiftungsteam sowie der Unterstützung unserer Gremien die Arbeit der BMH auch in der bevorstehenden Übergangszeit in gewohnt professioneller Weise fortsetzen werden.» Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, das Kuratorium und das Bundesministerium der Justiz würden zeitnah gemeinsam über den geeigneten Weg zur Neubesetzung des Vorstandsamts beraten.
Welche Gründe Gero Bauer für seine Absage anführt, ist nicht bekannt.
Jörg Litwinschuh-Barthel hatte im Sommer in seiner Rede zum 10-jährigen Jubiläum der Stiftung offiziell bekannt gegeben, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr kandidieren werde. Auf Initiative der damaligen Bundesjustizministerin Lambrecht (SPD) war der Vorstandsposten erstmals öffentlich ausgeschrieben worden (MANNSCHAFT berichtete).
Seit Jahren versucht die AfD eine*n Vertreter*in ins Kuratorium der Magnus-Hirschfeld-Stiftung zu entsenden. Aber das klappt regelmässig nicht (MANNSCHAFT berichtete).
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