Quidditch wurde erfunden von einer als transfeindlich kritisierten Schriftstellerin – und wird nun von einer queer-inklusiven Community jenseits der Harry-Potter-Welt gespielt. Was macht den Nischensport so LGBTIQ-freundlich? Und wie sehen das queere Spieler*innen? Ein Besuch beim Schweizer Nationaltraining.
Ein kühler Morgenwind weht über den Sportplatz am Rande Zürichs. Die Spieler*innen wärmen sich gerade für das Schweizer Quidditch-Nationaltraining auf. Sie dehnen, hüpfen, sprinten, schnaufen. Am Rande des Spielfelds liegen, neben einem Haufen Kunststoffrohren, ihre Sporttaschen; eine «Ehe für alle»-Tasche ist zu sehen, ein paar Meter daneben eine, auf der das Emblem von Hogwarts prangt, der Zauberschule aus den Harry-Potter-Romanen. Dort spielt der Protagonist auf seinem fliegenden Besen Quidditch, mit teils verzauberten Bällen. Harry ist Sucher: Seine Aufgabe ist es, den goldenen Schnatz zu finden – diesen kleinen, flinken Ball mit filigranen Flügeln gibt es nur einmal im Spiel. Der Ball versucht jedem Fang zu entfliehen. Wird er gefangen, ist das Spiel vorbei.