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Verteidigungs­ministerium hisst Regenbogenflagge – Kritik!

Ministerin Lambrecht soll dabei sein

Verteidigungsministerium
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) (Foto: David Inderlied/dpa)

Zum Wochenende wird das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) die Regenbogenflagge hissen. Trotzdem kommt von Kritik von QueerBW.

Das BMVg wird vom 1. – 4. Juli an beiden Dienstsitzen die Regenbogenflagge hissen. Auch Ministerin Christine Lambrecht (SPD) beabsichtige, bei einem der Flaggenzeremonielle dabei zu sein. Das bestätigte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums gegenüber MANNSCHAFT.

QueerBW, die Interessenvertretung queerer Angehöriger der Bundeswehr, begrüsste das Vorhaben, äusserte aber auch Kritik. «Zeichen sind gut – Massnahmen sind besser!» erklärte Sven Bäring, der QueerBW-Vorsitzende gegenüber MANNSCHAFT.

Das Ministerium sollte mit uns arbeiten und das Engagement ihrer Angehörigen endlich als Chance verstehen.

«Ein wichtiges Zeichen für Solidarität mit queeren Angehörigen der Bundeswehr! Doch, wo waren die? Im Gegensatz zum Innen- und Gesundheitsministerium wurden weder queere Angehörige noch die Interessenvertretung eingebunden. Wieder eine vergebene Chance! Das BMVg sollte mit uns arbeiten und das Engagement ihrer Angehörigen endlich als Chance verstehen.»


Alleine eine Flagge zu hissen, beseitige weder die bestehenden Diskriminierungen noch ändere es strukturelle Probleme, so Bäring.

In einem Brief an die Ministerin vom 28. Juni 2022, der MANNSCHAFT vorliegt, schreibt Bäring: «Mit dem Blick auf die Geschichte der Bundeswehr und der jahrzehntelangen Diskriminierung sowie dem langen Weg einer beginnenden Aufarbeitung, hat es uns als Interessenvertretung queerer Angehöriger der Bundeswehr überrascht, an diesem Vorgang weder beteiligt, noch informiert worden zu sein.»

Man habe in der Zwischenzeit sowohl Kontakt mit Lambrechts Büro als auch dem Stabselement ChgVI (Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion) gehabt, doch zu keinem Zeitpunkt sei die beabsichtigte Beflaggung erwähnt worden.


Zuletzt machte ein Urteil Schlagzeilen, dass die trans Kommandeurin Anastasia Biefang verpflichtete, sich beim Online-Dating züchtiger zu geben (MANNSCHAFT berichtete). Bäring forderte das Bundesverteidigungsministerium und den Deutschen Bundestag daraufhin auf, «unverzüglich Vorkehrungen zu treffen, dass das Privatleben der Soldat*innen Privatsache bleibt».

Auch der Deutsche Bundestag hisst künftig die Regenbogenflagge. Die Fahne soll vor dem Reichstagsgebäude oder auf einem der vier Türme wehen – zumindest am Christopher Street Day sowie am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT), der jährlich am 17. Mai begangen wird (MANNSCHAFT berichtete).


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