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Uwe Junge verlässt AfD und klagt über «unflätiges Benehmen»

Bei der EM hatte er die Kapitänsbinde von Manuel Neuer als «Schwuchtelbinde» bezeichnet

Uwe Junge
Uwe Junge, AfD (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Mit Kritik u.a. am Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland verabschiedet sich Uwe Junge aus der AfD. Im Sommer hatte er die Kapitänsbinde von Manuel Neuer als «Schwuchtelbinde» bezeichnet. Nun klagt er über «blökende Stammtischproleten» in der Partei.

Auf seiner Facebook-Seite gab der Ex-Fraktionschef der AfD im rheinland-pfälzischen Landtag am Sonntag seinen Austritt aus der AfD bekannt. Bundestagsfraktionschef Gauland habe lange seine schützende Hand über den «völlig überschätzten» Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke und andere Protagonisten des Rechtsaussen-Flügels der Partei gehalten. Damit habe er dem Ansehen der Partei Schaden zugefügt.

Junge, der bei der zurückliegenden Landtagswahl nicht mehr angetreten war, beklagte zudem eine «negative Veränderung der Mitgliederstruktur». Damit sei eine Umkehr der Entwicklung nicht mehr möglich, weil vernünftige und gebildete Menschen schon bei dem ersten Besuch einer Veranstaltung der AfD «von der überreizten Stimmung, gepaart mit wilden Verschwörungstheorien und teilweise unflätigem Benehmen abgeschreckt werden, während sich der blökende Stammtischprolet wie zu Hause fühlt».

Junge hatte im vergangenen Juni auch in der eigenen Partei Kritik auf sich gezogen, als er die Regenbogen-Kapitänsbinde von National-Torwart Manuel Neuer auf Twitter als «Schwuchtelbinde» bezeichnet hatte (MANNSCHAFT berichtete). Später löschte er den Tweet und entschuldigte sich für den Begriff.


Er werde bei der nächsten Bundestagswahl die Partei Liberal-Konservative Reformer (LKR) wählen, schrieb Junge. Seine Hoffnung sei, dass die LKR «zum Sammelbecken aller vernünftigen Konservativen aus AfD, CDU und anderen werden kann». Die Partei war 2015 von Bernd Lucke und anderen ehemaligen AfD-Mitgliedern gegründet worden. Inzwischen ist Lucke nur noch einfaches Mitglied der LKR.

Kay Nerstheimer zog einst per Direktmandat für die AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus ein und machte hauptsächlich mit homo- und ausländerfeindlichen Äusserungen Schlagzeilen. Mittlerweile ist er NPD-Mitglied (MANNSCHAFT berichtete).

Mit 11 Prozent liegt die AfD im aktuellen DeutschlandTrend unter ihrem Ergebnis der letzten Wahl von 12,6 Prozent.



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