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US-Starjournalistin Barbara Walters gestorben

Den syrischen Machthaber nannte sie von Angesicht zu Angesicht «einen Diktator und Tyrannen»

barbara walters
Barbara Walters (Foto: ABC News)

Die US-Fernsehjournalistin Barbara Walters ist tot. Ricky Martin hatte sie einst vergeblich versucht, zum Coming-out zu drängen.

Die für ihre Talkshow-Moderationen und Interviews mit schillernden Persönlichkeiten bekannte TV-Ikone starb im Alter von 93 Jahren, wie US-Medien am Freitagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ihre Sprecherin Cindi Berger berichteten. Barbara Walters sei zuhause im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen.

BREAKING: Barbara Walters, who shattered the glass ceiling and became a dominant force in an industry once dominated by men, has died. She was 93. https://t.co/tydwREgTb2 pic.twitter.com/b4jOEHVYFE

— ABC News (@ABC) December 31, 2022

Nach über einem halben Jahrhundert im Fernsehgeschäft hatte die langjährige Gastgeberin der von ABC News ausgestrahlten Talkshow «The View» 2014 ihre Karriere beendet. Begonnen hatte ihre TV-Laufbahn 1961 in der «Tonight Show», 1976 avancierte Walters dann zur ersten Nachrichtenmoderatorin im Abendprogramm des US-Fernsehens. Mit ihren Erfolgen ebnete sie den Weg für nachfolgende Fernsehreporterinnen und Nachrichtensprecherinnen weltweit.

Barbara Walters knew Donald Trump was a FRAUD.pic.twitter.com/p53dyt2iMA

— Don Winslow (@donwinslow) December 31, 2022

Besondere Aufmerksamkeit erfuhren ihre Interviews mit Prominenten wie Fidel Castro, Wladimir Putin, Michael Jackson, Monica Lewinsky und dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad, den sie 2013 von Angesicht zu Angesicht «einen Diktator und Tyrannen» nannte und für Gewalt gegen Kinder verantwortlich machte. Walters interviewte nach Angaben ihres Senders alle US-Präsidenten und First Ladys seit der Ära Richard Nixons.


Letztes Jahr hatte Ricky Martin erklärt, Walters habe ihn einst mit einem Interview in Verlegenheit gebracht. Ein Jahrzehnt bevor er sich als schwul outete, forderte sie ihn im Fernsehen auf, «den Gerüchten» über seine Sexualität mit einem einfachen Ja oder Nein ein Ende zu machen.

Zuvor hatte er das Interview aus dem Jahr 2000 als «schrecklich» bezeichnet. Mittlerweile frage er sich allerdings, warum er nicht einfach Ja gesagt habe. Er sei halt schwul – na und?

Martin sprach gegenüber People von einer Art «PTBS» (post-traumatische Belastungsstörung) durch das Walters-Interview: «Nach der Frage fühlte ich mich verletzt, weil ich einfach nicht bereit war, mich zu outen. Ich hatte grosse Angst.» Im März 2010 schliesslich outete er sich aus freien Stücken, heute ist er verheiratet und hat eine Familie (MANNSCHAFT berichtete).


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