US-Senat bestätigt schwulen Botschafter für Kamerun
Die zweite homosexuelle diplomatische Personalie nach Bern
Der US-Senat hat den schwulen Diplomaten Christopher Lamora als Botschafter in Kamerun bestätigt. In dem zentralafrikanischen Land wird schwuler Sex kriminalisiert.
Zuletzt war Lamora stellvertretender Missionschef der US-Botschaft in Ghana, berichtet Openly. Auch dort wird Homosexualität kriminalisiert – demnächst womöglich noch härter (MANNSCHAFT berichtete).
Trotz der Kriminalisierung von Homosexualität in dem Land hatten einige in Kamerun seine Ernennung gefeiert, berichtet lgbtqnation.com. «Unglaublicher Joe Biden. Wir lieben dich!», sagte die kamerunische LGBTQ-Rechtsanwältin Alice Nkom, als Biden im April die Nominierung von Lamora angekündigt hatte. «Willkommen, Botschafter Christopher Lamora! Willkommen in Kamerun, dem Land der Toleranz, Gastfreundschaft und Brüderlichkeit!»
Tatsächlich ist Homosexualität dort eine Straftat. Es drohen bis zu fünf Jahren Haft. In der Praxis wird Homosexualität zwar nicht systematisch, jedoch in Einzelfällen strafrechtlich verfolgt (MANNSCHAFT berichtete). Auch Ausländer*innen waren bereits strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt, teilt das Auswärtige Amt in Berlin mit.
Weniger Begeisterung rief die Nominierung im Frühjahr bei dem kamerunischen katholischen Priester, Etienne Bakaba, hervor. Er liess erklären, die kamerunische Regierung solle sich weigern, Lamora aufgrund seiner Sexualität als Botschafter zu akzeptieren.
«2015 hat der Papst einen schwulen Botschafter im Vatikan abgelehnt», sagte Bakaba. «Sollte der kamerunische Staat nicht die Akkreditierung des schwulen Botschafters, den Joe Biden uns schickt, verweigern? Zur Erinnerung, Homosexualität ist nach kamerunischem Recht, dem göttlichen Naturrecht, ein Verbrechen.»
Auch die Schweiz bekommt einen schwulen US-Botschafter: Scott Miller und sein Ehemann zählen zu den grössten Förderern von LGBTIQ-Rechten in den USA (MANNSCHAFT berichtete).
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