Lizzo wehrt sich gegen Vorwürfe sexueller Belästigung
Drei Tänzerinnen sind rechtlich gegen die queere Musikerin vorgegangen
US-Musikerin Lizzo hat sich gegen die Vorwürfe sexueller Belästigung durch drei ihrer Tänzerinnen gewehrt.
«Die letzten paar Tage waren furchtbar schwierig und überwältigend enttäuschend. Mein Arbeitsethos, meine Moral und mein Respekt wurden infrage gestellt. Mein Charakter wurde kritisiert», schrieb Lizzo am Donnerstag auf Instagram. «Normalerweise reagiere ich nicht auf falsche Anschuldigungen, aber diese sind so unglaublich und zu empörend, um sie nicht anzusprechen.»
«Diese aufgebauschten Geschichten kommen von früheren Angestellten, die schon öffentlich zugegeben haben, dass ihnen gesagt wurde, dass ihr Verhalten unangemessen und unprofessionell war.» Nichts nehme sie mehr ernst als den Respekt für Frauen, schrieb Lizzo weiter. Die Vorwürfe hätten sie «verletzt», nicht zuletzt, weil sie das Gefühl kenne, täglich diskriminiert und beschämt zu werden – weil sie so ist, wie sie ist.
«Ich bin nicht hier, damit man mich als Opfer sieht, aber ich bin auch nicht der Bösewicht, den die Menschen und die Medien in den vergangenen Tagen aus mir gemacht haben», heisst es in dem Statement. «Ich gehe sehr offen mit meiner Sexualität um und zeige das auch, aber ich kann nicht akzeptieren, dass die Leute daraus etwas machen, was ich nicht bin.»
Am Dienstag war bekannt geworden, dass drei ehemalige Tänzerinnen des US-Stars in Los Angeles Klage gegen die Sängerin, ihre Firma Big Grrrl Big Touring, Inc. und die Leiterin ihres Tanzteams eingereicht haben. Das Arbeitsumfeld auf Konzerten von Lizzo sei von einer «übersexualisierten Atmosphäre» geprägt und es habe Vorfälle von Diskriminierung und sexueller Belästigung gegeben, hiess es in einer Klage. Lizzo soll die Tänzerinnen unter anderem zu Beginn des Jahres auf der Tour in Amsterdam dazu genötigt haben, während einer Sex-Show die anwesenden Performerinnen zu berühren.
Die Musikerin, die mit gebürtigem Namen Melissa Jefferson heisst, hatte 2019 mit «Cuz I Love You» ihr erstes Studioalbum veröffentlicht. Sie ist auch klassisch ausgebildete Flötenspielerin und Rapperin.
Im April hatte Lizzo bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Tennessee mit Dragqueens auf der Bühne gegen ein geplantes queerfeindliches Gesetz protestiert (MANNSCHAFT berichtete). Dort war zuvor ein Gesetz verabschiedet wurden, das Drag-Auftritte in der Öffentlichkeit oder vor Kindern einschränkt.
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