«Unwrapped»: Grindr verrät, wo es die meisten Tops und Bottoms gibt
In ihrem traditionellen Jahresrückblick wertet die Dating-App Daten aus
«Die Welt hat sich 2021 wieder geöffnet – genau wie du!» So beginnt Grindr seine Rückblickstatistik zu einem Jahr, «das nicht ganz so verlief wie geplant». In der Statistik geht es darum, wo die Dating-App 2021 am meisten genutzt wurde und um die Frage, wo die meisten Tops, Bottoms und Versatiles zu finden waren.
Grindr nennt seine jährliche Datenauswertung «Unwrapped», in Anspielung auf Spotifys «Wrapped», das es seit 2016 gibt und womit Spotify User*innen herausfinden können, welchen fünf Musiker*innen sie in den vergangenen zwölf Monaten am meisten gelauscht haben – und welchen Musikgenres. Eine solche «Genre»-Einteilung bietet Grindr auch zu Trends auf dem «Fleischmarkt», unterteilt nach Ländern und Städten. Immer in Fünfergruppen.
In der ersten Statistik erfahren wir, dass die USA, Australien, Grossbritannien, Irland und Kanada die fünf Länder sind, wo die meisten Nutzer*innen nach «right now» suchen. Allerdings wird nicht konkretisiert, wie sich diese fünf Länder prozentual voneinander absetzen. Das gilt auch für alle weiteren Fünferlisten. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass die norwegische Datenaufsichtsbehörde Grindr wegen Verstosses gegen Datenschutzbestimmungen mit einer Millionenstrafe belegte.)
«The couple that plays together, stays together» In Australien, China, den USA, Grossbritannien und Brasilien wurden demnach die meisten «NSFW»-Pics akzeptiert. Und Nutzer*innen in «offene Beziehungen» fand man am häufigsten in Indien, Thailand, der Schweiz, Vietnam und Algerien. Dazu schreibt Grindr «The couple that plays together, stays together», erwähnt jedoch nicht, ob hier Paare gemeinsam nach weiteren Sexpartner*innen suchten oder einzeln. Es wird auch nicht verraten, ob es sich bei diesen Paaren-in-offenen-Beziehungen um solche handelt, bei denen der bzw. die Ehefrau/mann möglicherweise nicht weiss, dass er oder sie in einer offenen Beziehung lebt.
Bekanntlich wurde Grindr 2009 in Los Angeles gegründet und behauptet von sich selbst, mit entsprechendem Slogan in der neuen «Unwrapped»-Präsentation, dass «ganz Amerika über Grindr läuft». (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass Grindr jetzt drei Hetero-Männern gehört.) In San Francisco finde man laut Statistik die meisten Profile mit Gesichtsfoto, in Salt Lake City bei den Mormonen die meisten «travel only»-Nutzer*innen.
Im Schnitt gab es eine Milliarde «taps» pro Monat (die’s als Lila-Teufel-Emoji gibt, als «Hot» mit Flammen-Zeichen und als «Hi» mit «Friendly»-Icon). Es wurden 82 Millionen «expiring photos» verschickt und 5,4 Millionen Favoriten hinzugefügt.
Die Städte mit den meisten User*innen im Jahr 2021 waren Paris, New York, São Paulo, London und LA, die meisten Accounts fanden sich in Mexiko, Indien, Grossbritannien, Brasilien und den USA.
Tops & Bottoms Natürlich geht es in der Statistik auch um die beliebtesten Sexpositionen. Und da ergibt sich folgende «Unwrapped»-Fünferstatistik: Die meisten Tops waren 2021 auf den Philippinen, in Argentinien, Kolumbien, Israel und Indien zu finden.
Aber ohne Bottoms kommen Tops nicht zum Einsatz. Interessanterweise finden die sich aber nicht dort, wo die meisten Tops sind. Stattdessen sind die meisten selbstidentifizierten Bottoms in Vietnam, China, Südafrika, Peru und Polen registriert.
Die höchste Quote von Versatiles fand sich 2021 in Russland, Tschechien, Costa Rica, Rumänien und Venezuela.
Interessant ist, wann all diese Menschen auf die Suche gehen. Weltweit sind sie meist am Abend aktiv, um 21 bzw. 22 Uhr. Nur in Europa liegt die intensivste Zeit bei 17 Uhr. Grindr beschreibt das als «Happy Hour».
«Vaccinated» Das zweite Corona-Jahr hat auch seine Spuren bei den Tags hinterlassen, die 2021 am meisten benutzt wurden. An erster Stelle findet man – vor «discreet», «kissing», «fwb» und «cuddling» – demnach «vaccinated», also geimpft. (MANNSCHAFT berichtete über das Verhalten von Grindr-User*innen in Pandemiezeiten.)
Nachdem 2020 in einer Zeit vor Impfungen und während der Lockdowns viele Menschen von Grindr-Dates Abstand genommen hatten, war 2021 «ein echtes Comeback», wie’s in der «Unwrapped»-Präsentation heisst. Dafür bedankt sich Grindr bei seinen Unser*innen und wünscht allen «a queer(er) new year»!
Die vollständige «Unwrapped»-Statistik findet sich hier.
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