Ungeduldiges Warten auf die Eheöffnung in Bern
Jeder Tag, an dem Regenbogenfamilien keinen ausreichenden gesetzlichen Schutz erhalten, sei ein Tag zu viel – so eine Aktivistin
Sie forderten die Eheöffnung in Bern: Auf dem Bärenplatz hat am Mittwoch die erste Aktion des Komitees «Ehe für alle» stattgefunden. Obwohl der Entscheid der Rechtskommission des Ständerats noch aussteht, nahmen über 50 Personen teil.
Bei der Aktion in Bern wurde die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eingefordert. Sie sei «längst überfällig». Salome Zimmermann, Präsidentin des Komitees «Ehe für alle», erklärte: «Die Mobilisierung zeigt, wie wichtig die Ehe für alle ist und wie ungeduldig viele auf die Gleichstellung warten. Wir sind zuversichtlich, dass die RK-S und der Ständerat bald den Weg freimachen für die Gleichstellung.»
Salome lebt in der Schweiz, ihre Frau Anja in Deutschland. Damit sich die beiden während der Corona-Krise sehen konnten, hat das Paar früher als geplant geheiratet (MANNSCHAFT berichtete).
Bereits vor drei Wochen war eine Aktion auf dem Bundesplatz in Bern geplant, doch dort zelteten Klimaaktivist*innen. Darum konnte die vom Komitee «Ehe für alle» geplante Aktion zunächst nicht stattfinden (MANNSCHAFT berichtete).
Maria von Känel, Geschäftsleiterin des Dachverbandes der Regenbogenfamilien und Mitglied des Vorstandes des Komitees «Ehe für alle», erinnert an die Wichtigkeit gesetzlicher Absicherung von allen Familienmodellen: « Ob Wissenschaft, Familienverbände wie Pro Familia oder ganz einfach die Realität: alles bestätigt, dass Regenbogenfamilien gleichwertige Familien sind. Die Politik darf diese Tatsache nicht mehr ignorieren, jeder Tag wo Kinder und Eltern aus Regenbogenfamilien keinen ausreichenden gesetzlichen Schutz erhalten, ist ein Tag zu viel!»
Die Ehe für alle wurde mit einer grossen Mehrheit vom Nationalrat verabschiedet und wird aktuell von der Rechtskommission des Ständerats behandelt.
Eins der Paare, das heiraten will, sind Natascha und Fabiola. Da die Schweiz die gleichgeschlechtliche Ehe nicht zulässt, können sie sich zum jetzigen Zeitpunkt nur als Partnerinnen eintragen lassen. Während sie ihr Fest planen, schauen sie mit wachsender Enttäuschung nach Bern (MANNSCHAFT+).
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