Ungarische «Elle» zeigt schwules Paar mit Tochter auf dem Cover
Als Inspiration, Ermutigung und Unterstützung
Die Situation der queeren Bevölkerung in Ungarn ist bedrückend. Das Magazin Elle hat mit seiner neuen Ausgabe dahingehend ein Zeichen gesetzt und zeigt eine Regenbogenfamilie auf dem Cover.
«Es ist ein Paar, das seine Tochter liebevoll aufzieht, doch das ist es nicht, was die Welt zuerst bemerkt», kommentieren die Herausgeber*innen. «Auf dem Cover der September-Ausgabe des Elle-Magazins wird auf einzigartige Weise in der Geschichte der ungarischen Medien ein schwules Paar mit einem kleinen Kind vorgestellt, um die einfache Wahrheit hervorzuheben: Liebe kennt keine Grenzen.»
Erzählt wird die Geschichte von Hubert Hlatky-Schlichter und Dr. László Szegedi, die von Schwierigkeiten und Vorurteilen berichten, mit denen sie als schwules Paar konfrontiert waren und davon, wie schicksalhaft die Geburt ihres kleinen Mädchens für sie war. «Mit ihrer Geschichte möchten wir eine Botschaft an alle senden, die das Gefühl haben, dass sie oder ihre Angehörigen in letzter Zeit angegriffen wurden: Sie sind nicht allein und es gibt ein positives Szenario!», schreibt Elle auf Instagram.
In der Ausgabe soll durch verschiedenste Beiträge darauf aufmerksam gemacht werden, «dass Akzeptanz und Verständnis in der heutigen Welt unverzichtbar sind». In diesem Zusammenhang werden auch die Punkte Lokalpatriotismus, Rollenverteilung, Medienwirksamkeit und individuelle Unabhängigkeit thematisiert.
«Wir stellen einzelne Geschichten und Phänomene vor, deren zentrales Element das Verstehen des Anderen und das Hinterfragen der bestehenden gesellschaftlichen Situation ist», erklärt die Zeitschrift. So kommt Filmregisseur Gábor Reisz zu Wort, aber auch Schauspielerin Naomi Watts oder Perückenmacherin Ita Fischer.
«Wir hoffen, dass wir mit unserer aktuellen Ausgabe, wenn auch im kleinen Rahmen, zur Akzeptanz von Regenbogenfamilien beitragen und es uns gelingt, den vielen tausend Lesern, die dieselben Werte teilen, Inspiration, Ermutigung und Unterstützung zu geben», heisst es weiter.
Mitte Juli hatten in Budapest anlässlich der Pride 35’000 Menschen gegen die queerfeindliche Politik ihres Landes protestiert (MANNSCHAFT berichtete). Dazu gehört das umstrittene Gesetz, demnach Bürger*innen gleichgeschlechtliche Paare, die gemeinsam Kinder aufziehen, anonym anzeigen können.
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