Unbekannte entfernen pinke Bank von Dirk Bachs Grab
Bachs Freundin Hella von Sinnen ist entsetzt
Vor einiger Zeit hatte die Stadt Köln angekündigt, die pinke Bank auf dem Grab des Comedians Dirk Bach entfernen zu wollen. Doch jetzt sind Unbekannte ihr zuvorgekommen. Bachs Freundin Hella von Sinnen ist entsetzt.
Von Christoph Driessen, dpa
Unbekannte haben die pinke Bank neben dem Grab des Comedians Dirk Bach auf dem Kölner Melaten-Friedhof entwendet. Dessen Freundin Hella von Sinnen, die Stifterin der Bank, äusserte sich entsetzt: «Ich bin traurig und auch sprachlos», sagte die Moderatorin und Komikerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. «Ich kann nur sagen, dass diese Bank zehn Jahre friedlich und unbehelligt unter einem riesigen Baum stand. Aber durch dieses ganze Affentheater ist da nun ein Riesenfokus drauf gekommen, und nun ist sie weg.»
Bach war 2012 im Alter von 51 Jahren gestorben (MANNSCHAFT berichtete). Sein fantasievoll gestaltetes Grab samt darin verarbeitetem Comedy-Preis ist einer der grössten Anziehungspunkte auf dem mehr als 200 Jahre alten Friedhof Melaten. Die Friedhofsverwaltung hatte in diesem Monat angekündigt, die Bank nebst anderen «wilden Bänken» entfernen zu wollen. Dies sollte aber erst ab 8. September geschehen.
Eine Sprecherin der Stadt stellte am Freitag klar, dass die Friedhofsverwaltung nichts mit dem Verschwinden der Bank zu tun habe. Die Polizei hat nach Angaben eines Sprechers von Amts wegen Ermittlungen wegen des Verdachts einer Straftat aufgenommen.
«Wenn irgendjemand das Wegschleppen von Dickis Bank beobachtet hat, dann wird er vermutlich gedacht haben, dass das entweder der angekündigte Abtransport durch die Stadt ist oder dass die Eigentümer die Bank in Sicherheit bringen wollen», sagte Hella von Sinnen. «Deswegen ist das mit Sicherheit nicht aufgefallen.»
Sie habe noch eine geringe Hoffnung, dass dahinter Fans steckten, die die Bank retten wollten. «Wenn es Faschisten gewesen wären, hätten sie vielleicht noch ein Hakenkreuz an einen Baum gepinselt.» Vielleicht stehe die Bank auch plötzlich in der nächsten Sendung von Jan Böhmermann im Fernsehstudio. «So versuche ich mir ein bisschen einzureden, dass der Dirk das jetzt langsam auch komisch finden würde. Denn sonst kommt man emotional ja auch gar nicht zur Ruhe.»
Der SPD-Oppositionsführer im NRW-Landtag, Jochen Ott, machte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) für die Entwicklung mitverantwortlich. «Bänke wie die auf dem Grab von Dirk Bach sind individuelle Formen der Erinnerungskultur», sagte Ott der Deutschen Presse-Agentur. «Auf einem Friedhof geht es nicht in erster Linie um Ästhetik, sondern um Erinnerungs- und Trauerkultur. Jeder Mensch arbeitet seine Trauer anders auf.» Zum Teil gehörten damit eben auch die Bänke.
Bis zu der Aktion der Stadt Köln vor drei Wochen habe damit niemand ein Problem gehabt, aber jetzt habe es eine Riesenaufmerksamkeit bekommen, und dadurch hätten es auch Leute mitbekommen, die daraus eine Störaktion machten. Ott vermutet, dass die Diebe ein Signal gegen queere Vielfalt setzen wollten. «Dass Oberbürgermeisterin Reker das einfach laufen lässt, ist unpolitisch und sorgt dafür, dass am Ende wieder die Falschen bestärkt werden.»
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