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Trauer um «The Wire»-Star Michael K. Williams

Er wurde als schwuler Antiheld Omar Little bekannt

Michael K. Williams
Michael K. Williams (Foto: The Wire/HBO)

Kolleg*innen und Fans trauern um den US-Schauspieler Michael K. Williams («The Wire»). Der 54-Jährige wurde am Montag tot in seiner New Yorker Wohnung aufgefunden.

Der Tod des US-Schauspielers Michael K. Williams, der für seine Rolle als Omar in der Serie «The Wire» bekannt wurde, bewegt prominente Kolleg*innen ebenso wie seine Fans. Die Polizei fand den 54-Jährigen am Montag tot in seiner Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn, wie die Polizei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Die Hintergründe blieben zunächst unklar.

Williams brillierte in Serien immer wieder mit seinem Talent, komplexe Charaktere darzustellen, und bekam dafür auch mehrere Emmy-Nominierungen. Neben der Meilenstein-Serie «The Wire», wo Williams die Untergrund-Persönlichkeit Omar Little spielte, zeigte er auch in «Boardwalk Empire» als Chalky White sein Können.

Zu sehen war er ausserdem in «The Night Of – Die Wahrheit einer Nacht» und Filme wie «12 Years a Slave» oder «Inherent Vice – Natürliche Mängel». Sein Markenzeichen war seine Narbe auf der Stirn und zwischen den Augen.


Auch wenn er nach dem Ende der HBO-Serie «The Wire» 2008 noch in vielen anderen Serien und Filmen mitwirkte – als schwuler Antiheld Omar Little hat er auch bei Susanne Burg den grössten Eindruck hinterlassen, sagte die Filmjournalistin  im Deutschlandfunk.

Bahnbrechende Darstellung schwarzer Männlichkeit im Fernsehen.

Dass die Figur offen schwul war, in der Welt der harten Gangs und Drogendealer, «war wirklich eine bahnbrechende Darstellung von schwarzer Männlichkeit im Fernsehen». (Ähnlich verhielt es sich mit «Moonlight», der 2017 den Oscar als bester Film erhielt – MANNSCHAFT berichtete). Williams habe diesen «Kontrast zwischen der gnadenlosen Gewalt der Gangs und der zärtlicheren, sensiblen Seite von Omar immer herausgestellt», so Burg.

Der Schauspieler habe seine Figur noch am Set mitgestaltet: So soll er in einer Szene einen Kuss improvisiert haben, der nicht im Drehbuch stand. Danach habe er darauf bestanden, dass die Kussszene nicht herausgeschnitten wurde – obwohl es am Set Befürchtungen gegeben habe, der Kuss könnte sich negativ auf die Einschaltquote auswirken.


In den sozialen Medien nehmen nun viele Prominente Abschied von Williams und sprechen seiner Familie ihr Mitgefühl aus. «Unser Bruder starb heute zuhause in Brooklyn», schrieb etwa der Regisseur Spike Lee («BlacKkKlansman») auf Instagram. «Ich bin erschüttert.»

 

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Dazu teilte der 64-Jährige ein Foto von sich und dem verstorbenen Schauspieler bei einem Basketballspiel der New York Knicks. Auch das Basketballteam selbst postete ein Foto seines prominenten Fans. «Wir sprechen seiner Familie unser tiefstes Beileid aus», hiess es.

Zu den Schauspielkollegen, die online Abschied von Williams nahmen, gehörten Kerry Washington, Wendell Pierce und die Komikerin Leslie Jones. Bestseller-Autor Stephen King meldete sich via Twitter: «Schrecklich, traurig und unglaublich daran zu denken, dass wir den fantastisch talentierten Michael K. Williams im Alter von 54 Jahren verloren haben.» Unter dem Hashtag #MichaelKWilliams sammelte sich in kurzer Zeit auch eine Vielzahl von Beileidsbekundungen seiner Fans.

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