«Totsch» von Sunil Mann bekommt Publikumspreis in Köln
Ein Buch über Homosexualität und Coming-out für lesescheue Jugendliche
Das Publikum hat entschieden: Nach seiner Lesung beim 2. Homochrom-Fest für queere Literatur in Köln erhielt der Schweizer Autor Sunil Mann für sein Coming-out-Jugendbuch «Totsch» einen Publikumspreis.
Das Jugendbuch «Totsch» richtet sich an leseschwache Jugendliche – eine subtile Geschichte übers Erwachsenwerden mit dem selbstbewussten queeren Protagonisten Olaf. Es handelt von Identitätssuche, Sehnsüchten und Hoffnungen.
Der Zürcher Autor hat in diesem Jahr an vielen Schulen in der ganzen Deutschschweiz aus seinem Buch gelesen, sein Publikum zum Nachdenken über Homophobie und Diversität gebracht und sich den Fragen der Jugendlichen gestellt. Gleichzeitig hat das Buch viele Lehrpersonen motiviert, sich im Unterricht mit dem Thema auseinanderzusetzen.
«Totsch» ist nach sieben Kriminalromanen und drei Kinderbüchern Sunil Manns erstes Jugendbuch. Der dabux-Verlag hatte den Autor damit beauftragt, ein anspruchsvolles Thema in einer für Jugendliche fassbaren Sprache auf 60 Seiten zu verpacken. Als offen schwuler Autor war es für Mann klar, dass ein Coming-out im Zentrum der Geschichte stehen muss.
Jugendliteratur über Homosexualität und Coming-out ist dünn gesät, gemäss Verlag ist «Totsch» das erste Schweizer Jugendbuch, das sich mit dem Thema befasst. «Das Gebiet ist insofern eine Herausforderung, als es vieles Klischees gibt, die es so gut wie möglich zu umschiffen gilt», sagte Mann gegenüber MANNSCHAFT.
Das Ziel des Buches sei, lesescheue Jugendliche zu erreichen, darunter auch solche mit Migrationshintergrund, die die Sprache noch nicht beherrschen. «Eine Identifikation ist wichtig, um sie ins Boot zu holen», sagt Mann. «Die Sprache muss unkompliziert sein ohne Fremdwörter und Schachtelsätze.»
Das zweite Jugendbuch von Sunil Mann soll in diesem Herbst erscheinen.
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