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Hitzls­perger: «Üble Kommen­tare in der Kabine haben mich ab­geschreckt»

Der offen schwule Ex-Fussballer war zu Gast bei Markus Lanz

Thomas Hitzlsperger
Thomas Hitzlsperger (Bild: Harry Stahl)

Zehn Jahre ist es her, dass sich Thomas Hitzlsperger als schwul geoutet hat. In einem Fernsehinterview sprach er über entmutigende Erfahrungen in der Kabine.

Am Mittwoch war der ehemalige Fussballprofi zu Gast bei «Markus Lanz» und wurde auf seine Erfahrungen vor und nach dem Coming-out angesprochen. Hitzlsperger habe Angst vor der Reaktion in der Kabine gehabt, erzählt er. Dort hätten sich die anderen u.a. die Frage gestellt: «Was würden wir machen, wenn wir einen schwulen Kollegen hätten?» Das war nicht gerade ermutigend. «Es gab echt üble Kommentare dazu, die mich einfach abgeschreckt haben», so der 41-Jährige.


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Dort sei im klar geworden, dass er mit seinem Coming-out die Dynamik im Team entscheidend verändert hätte. Es sei ihm damals «zu viel gewesen», sein eigenes Schicksal über das der Mannschaft zu stellen.


Für sein mediales Coming-out nahm er schliesslich zwei Anläufe, wie er zuvor im Interview mit MANNSCHAFT+ erklärt hatte. Beim ersten Mal, da war er noch aktiver Profi, riet ihm ein Medienanwalt davon ab.

Hitzlsperger
Foto: ZDF / Markus Hertrich

«Ich war noch nicht so stabil, es hätte mir wirklich schaden können», erklärte Hitzlsperger, warum er schliesslich mit seinem Coming-out wartete, bis seine aktive Fussballprofi vorüber war. Und wie er im Gespräch mit Markus Lanz noch hinzufügte: Das mutigste Coming-out sei für ihn das Gespräch mit seinen Eltern gewesen.

10 Jahre später hatte noch immer kein aktiver Fussballprofi in Deutschland sein Coming-out. Sportjournalistin Lena Cassel, die ebenfalls Gast der Lanz-Sendung war, erklärte, sie sehe das Problem in den Männer-dominierten Sportarten: «Ich glaube, der Männerfussball im Speziellen ist nach wie vor ein Habitat, wo toxische Männlichkeitsstrukturen der Status quo sind.» Sie finde aber: «Es ist ein Menschenrecht zu lieben, wen ich will.»


Ex-Fussballer Urban will das ändern. Der Termin für das Gruppen-Coming-out steht nun fest (MANNSCHAFT berichtete).

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