«White Lotus»-Star Theo James will George Michael in Biopic spielen
Der Schauspieler mit griechischen Wurzeln wurde u.a. als Hugo-Boss-Model bekannt
In der Satire-Serie «White Lotus» spielt Theo James einen kalifornischen Jung-Millionär. Mit freizügigen Sexszenen und oberkörperfreien Momenten begeisterte er viele LGBTIQ-Kritiker*innen. Nun bestätigte er, dass er interessiert sei, die Rolle von George Michael in einem Biopic zu übernehmen.
Nachdem Elton John mit «Rocketman» und Freddy Mercury mit «Bohemian Rhapsody» erfolgreich Biopic-Denkmäler gesetzt wurden und ein Film zu Boy George in Arbeit ist (MANNSCHAFT berichtete), zirkulieren aktuell Gerüchte, dass sich auch ein George-Michael-Film im Planungsstadium befinde; das berichtet die Daily Mail ebenso wie verschiedene LGBTIQ-Nachrichtenportale.
In diesen Berichten wird jeweils der britische Schauspieler Theo James genannt als derjenige, der in die Rolle des 1963 geborenen Georgios Kyriakos Panayiotou schlüpfen soll, der später als Teil des Duos Wham! weltberühmt wurde, bevor er 1987 seine erfolgreiche Solo-Karriere startete.
Bei einem Auftritt in der TV-Sendung «Watch What Happens Live with Andy Cohen» bestätigte James jetzt, dass er an dieser Rolle definitiv interessiert sei. In der Sendung liest Andy Cohen eine Fan-Zuschrift vor, in der es heisst, James wäre «absolut perfekt» für die Rolle und fragt James, was er denn davon halte.
«Endlich schwule Rolle auf der Grossleinwand» James antwortet: «Aber klar doch, ich würde das liebend gern tun.» Und in Bezug auf Michael: «Er ist eine Ikone. Und er ist ein bisschen griechisch, ich bin es auch. Wenn man diese griechischen Elemente zusammenpackt, bekommt man – Falafel.»
Theo James heisst eigentlich Theodore Taptiklis, sein Grossvater Nikos floh 1941 aus Athen vor den Nationalsozialisten.
Im Internet kursieren seit der Cohen-Sendung viele Kommentare zum Thema. Einige Fans äusserten, dass die Rolle ideal für den 38-jährigens Schauspieler sei, nicht nur, weil er damit seine Darstellungskunst voll zeigen könnte, sondern weil sie davon träumen, James endlich in einer schwulen Rolle auf einer grossen Kinoleinwand zu sehen.
Pink News zitiert den schwulen Filmfan David Grimmett, der auf Twitter schreibt: «Ich bin total dafür, dass Theo James George Michael spielt, weil das bedeutet, dass ich dadurch die schwulen Szenen bekomme, die ich in ‹White Lotus› nicht bekommen habe.»
«Downton Abbey»-Auftritt als türkischer Diplomaten Kemal Pamuk Zur Erinnerung: Die Serie «White Lotus» von Regisseur Mike White ist zwar mit LGBTQ-Elementen durchtränkt und hat etliche spektakuläre schwule Momente (auch in Staffel 2, wo James mitspielt). Aber James ist «nur» in eine intensive (und komplizierte) Bromance verwickelt mit Will Sharpe als Ethan; der grosse queere Handlungsstrang kreist um die wunderbare Jennifer Coolidge und die «High-End-Gays von Palermo». (Coolidge wurde für ihre spektakuläre Darstellung gerade mit Preisen überhäuft und dankte explizit schwulen Regisseuren wie Ryan Murphy und Mike White dafür, dass sie ihr diese Spätkarriere mit singulär interessanten Rollen ermöglich haben.)
Theo James ist Zuschauern u.a. bekannt aus «Downton Abbey», wo er den türkischen Diplomaten Kemal Pamuk spielte, der nach einem missglückten Annäherungsversucht des schwulen Butlers Thomas droht, diesen zu outen. Anschliessend erpresst er ihn. Etwas später stirbt Pamuk an einem Herzinfarkt – was zu allerlei Komplikationen im Haushalt führt, als die Leiche von Lady Mary entsorgt werden muss, mit Hilfe von Thomas.
James spielte später auch in Kinogrossproduktionen wie «Divergent» und «Insurgent» sowie «Allegiant» mit. Seit 2014 ist er offizielles Hugo-Boss-Model und entsprechend über Werbung sehr präsent in der Öffentlichkeit.
Neben seiner Schauspiel- und Modelkarriere trat James früher wiederholt als Sänger und Gitarrist der Band Shere Khan auf.
«Warzen und alles drumherum» In sozialen Medien gab es allerdings auch Proteste, dass ein heterosexueller cis Mann die Rolle von George Michael übernehmen könnte – und damit eine Tradition fortsetzen würde, die mit Rami Malek als Freddy Mercury und Taron Egerton als Elton John gestartet wurde. Allerdings wurden sowohl Malek als auch Egerton für ihre Darstellungen von queeren Musikikonen gefeiert, und zwar auch von LGBTQ-Medien bzw. Kritiker*innen.
Laut Daily Mail soll das George-Michael-Biopic «warts and all» zeigen, also «Warzen und alles drumherum», von Wham! bis zu Michaels Ruhm als Solo-Künstler, seinen Problemen mit der Polizei, die ihn beim Cruisen auf einer öffentlichen Toilette in Los Angeles verhaftete, seiner Drogensucht, seinen Skandalen usw. «Es wird nichts beschönigt», heisst es.
Manche Kommentator*innen auf Social Media zeigten sich verärgert, dass Sam Smith nicht weiter für die Rolle in Betracht gezogen werde. Auch der Name von Dacre Montgomery (aus «Stranger Things») kursierte zeitweise als alternative Besetzung.
Der Daily Mail zufolge soll der Film 85 Millionen britische Pfund kosten. Das Drehbuch befinde sich derzeit in der letzten Fertigstellungsphase, heisst es. Auf wen die finale Wahl der Produzent*innen fällt, ist noch nicht offiziell bestätigt.
Über den Falafel-Witz und die möglicherweise als «rassistisch» zu deutende Bemerkung wurde bislang nicht öffentlich gestritten. Sollte Theo James tatsächlich als George Michael besetzt werden, könnte sich das allerdings noch ändern.
Auch Queer Icon Cher hatte kürzlich ein Biopic über ihr Leben angekündigt (MANNSCHAFT berichtete).
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