Tessa Ganserer transfeindlich beleidigt – Polizei ermittelt
Es besteht Verdacht der Verleumdung, Beleidigung und Volksverhetzung
Die Berliner Polizei ermittelt gegen einen Mann, der die Grünen-Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer transfeindlich beleidigt hat.
Ein Video mit der Beleidigung vom Donnerstag nahe dem Reichstag sei im Internet veröffentlicht worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Mann pöbelt eineinhalb Minuten lang hinter der Grünen-Politikerin her und outet sich zudem als Gegner einer Impfpflicht – das Gesetz hatte Ganserer im Bundestag abgelehnt.
Nun seien Ermittlungen gegen den 25-jährigen Verdächtigen wegen des Verdachts der Verleumdung, Beleidigung und Volksverhetzung eingeleitet worden. Ganserer kommt aus Nürnberg und sass bis 2021 im bayerischen Landtag.
Sie muss immer transfeindliche Beschimpfungen und Hass ertragen. Im Februar war ein Unternehmer wegen Beleidigung verurteilt worden (MANNSCHAFT berichtete).
Indes hat der neue Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, zugesichert, das umstrittene Transsexuellengesetz (TSG) bis zum Ende der Legislaturperiode abzuschaffen. «Seit über 40 Jahren verletzt es die Würde des Menschen, weil ihm die Annahme zugrunde liegt, dass Transgeschlechtlichkeit eine Krankheit sei», so der Grünen-Politiker im Gespräch mit ntv.de. Dass eine Reform überfällig sei, finden nicht nur die Grünen (MANNSCHAFT berichtete).
Auch Varianten eines Memes mit kerngleichem Inhalt muss Facebook ohne erneuten Hinweis auf die jeweilige Internetadresse löschen.
Derweil hat Ganserers Parteifreundin, die Bundestagsabgeordnete Renate Künast, einen weiteren juristischen Erfolg gegen den Facebook-Konzern Meta im Streit um ehrverletzende Falschzitate errungen. Die Grünen-Politikerin könne verlangen, dass eine bestimmte Wort-Bild-Kombination – ein Meme – mit einem ihr untergeschobenen Falschzitat auf dem sozialen Netzwerk gesperrt werde, entschied das Landgericht Frankfurt am Freitag. Auch Varianten dieses Memes mit kerngleichem Inhalt müsse das Netzwerk ohne erneuten Hinweis auf die jeweilige Internetadresse löschen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. (Aktenzeichen 2-03 O 188/21)
Auf Facebook veröffentlichten Internetnutzer*innen ein Bild von Künast, dem ein falsches Zitat zum Thema Integration beigefügt war: «Integration fängt damit an, dass Sie als Deutscher mal Türkisch lernen.» Die Politikerin verlangte von dem Konzern Meta als Betreiber von Facebook die Löschung des Eintrages. Der Post wurde ausserdem in verschiedenen Varianten veröffentlicht, etwa mit verändertem Layout und anderer Webadresse. (mit dpa)
Das könnte dich auch interessieren
USA
Republikaner fordern Damen-WC-Verbot für trans Politikerin
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Doch einige Republikaner*innen sehen in der Ankunft ihrer neuen Kollegin ein Problem.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International
Queerfeindlichkeit
Homophobe Beleidigung: Ralf Schumacher ist «nicht böse»
Der Vater von Formel-1-Pilot Sergio Pérez hat die Kritik an seinem Sohn satt. Er leistet sich dabei eine Entgleisung. Ralf Schumacher bringt sogar Verständnis auf.
Von Newsdesk/©DPA
News
Sport
Pakistan
Pakistan: Verstärkte Internetzensur könnte LGBTIQ-Community isolieren
Im südasiatischen Land ist der Zugang zu der Online-Plattform X bereits gesperrt. Nun kündigen Behörden weitere Beschränkungen an.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Kurznews
Berliner Polizei rät Queers in bestimmten Gegenden zu mehr Vorsicht
Viele Menschen jüdischen Glaubens sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Queers agieren ähnlich. Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von nötiger Wachsamkeit.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei