in

SVP verwendet aus Versehen Hetero-Symbol in «Gender-Terror»-Kampagne

Die queerfeindliche Werbung soll neue Mitglieder anlocken

Gendern
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die SVP ist offenbar nicht nur gegen gendergerechte Sprache, sondern auch gegen Heteronormativität. Dies könnte man jedenfalls aufgrund der Symbolik in ihrer neuen Werbekampagne meinen.

«Genug vom links-grünen Gender-Terror? Jetzt SVP-Mitglied werden» – ein für SVP-Verhältnisse ganz normaler Tweet. Dazu postet der Account der Landespartei gleich noch einen Link, der zu einem Anmeldeformular führt.

Genug vom links-grünen Gender-Terror?
Jetzt SVP-Mitglied werden: https://t.co/sZRWU6BAJ4 pic.twitter.com/6bHiTpH6xm

— SVP Schweiz (@SVPch) December 5, 2022

Symbol-Panne
Dass die grösste Partei der Schweiz mit ihrem tapferen Kampf gegen den «Genderwahn» Neumitglieder sucht, ist nichts Erstaunliches. Unfreiwillig komisch ist allerdings die Tatsache, dass sie dies unter anderem mit dem Zeichen für Heterosexualität tut.

Eines der Symbole auf der Grafik der SVP ist nämlich die Verflechtung des Venus- und des Marssymbols. Das Hetero-Zeichen vor einem regenbogenfarbenen Hintergrund soll also auf den grassierenden «Gender-Terror» aufmerksam machen? Der Spott der User*innen liess nicht lange auf sich warten.


Kampf gegen Heteronorm?
LGBTIQ-Aktivistin und MANNSCHAFT-Kolumnistin Anna Rosenwasser nutzte die Symbol-Panne in der queerfeindlichen Werbung gleich für einen Instagram-Post und konnte sich eine Prise Sarkasmus dabei nicht verkneifen: «Same, SVP, same. Ich finde die Heteronorm auch scheisse.»

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von ANNABRATEN30 (sie) (@annarosenwasser)

Ihre Instagram-Follower*innen posteten daraufhin in der Kommentarspalte ebenfalls den einen oder anderen Spruch auf Kosten der selbsternannten «Volkspartei»: «Das kommt in den besten Familien vor», heisst es dort etwa. «Das passiert, wenn man sich in der Thematik nicht auskennt, aber einfach hetzen will…», konstatiert ein anderer User. Jemand hat allerdings noch eine ganz andere Option: «Vielleicht sind sie ja grundsätzlich gegen Verbindungen zwischen Menschen.»

«Verbots-Terror»
Anderen Nutzer*innen ist es angesichts dieser LGBTIQ-Feindlichkeit jedoch überhaupt nicht zum Lachen zumute. Jemand fragt sich etwa, wie diese Hetze mit dem schwulen SVP-Bundesratskandidaten Hans-Ueli Vogt (MANNSCHAFT berichtete) zu vereinbaren sei. Schliesslich habe dieser im Vorfeld der Wahl auch mehr Respekt für Menschen, die einen anderen Hintergrund haben, gefordert.



Zu «woke» und LGBTIQ-freundlich: Junge SVP boykottiert UBS


Ein anderer erzürnter User erinnerte die SVP daran, dass sich diese ja als Partei der Freiheit sehe. «Warum möchtet ihr anderen nicht die Freiheit lassen, zu gendern und es ihnen verbieten? Niemand muss es tun. Warum also euer Verbots-Terror?!»


Kit Connor

«Heartstopper»-Star Kit Connor gewinnt seinen ersten Emmy!

Konversionstherapie

Nationalrat stimmt für landesweites Verbot von «Konversionstherapien»