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Sven Lehmann setzt sich für verurteilte LGBTIQ-Aktivist*innen ein

Die Todesurteile sollen aufgehoben werden

Iran
Foto: Hengaw

Zwei LGBTIQ-Aktivist*innen sind im Iran zum Tode verurteilt worden. Zahra Sedighi Hamedani und Ilham Choodbar sollen Homosexualität «befördert» haben.

Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der deutschen Bundesregierung, hat die «politische Patenschaft» für die iranischen LGBTIQ-Aktivist*innen Zahra Sedighi-Hamadani und Ilham Choobdar übernommen, wie sein Büro am Donnerstag erklärt hat. In seinem Schreiben an den iranischen Botschafter Mahmoud Farazandeh drängt der Grünen-Politiker auf die sofortige Aufhebung der Todesurteile und die Freilassung der beiden Iraner*innen.

«Die beiden Aktivist*innen wurden zum Tode verurteilt, weil sie sich für Menschenrechte und die Akzeptanz von LGBTIQ eingesetzt haben. Mit der politischen Patenschaft möchte ich ebenso wie viele Engagierte und andere Abgeordnete Aufmerksamkeit für das Unrecht schaffen, das ihnen und politischen Gefangenen im Iran widerfährt. Das grausame und brutale Vorgehen des iranischen Regimes muss endlich aufhören!»

Die politischen Schauprozesse und öffentlichen Hinrichtungen sollen laut Lehmann den «grenzenlosen Mut» und die Entschlossenheit der Demonstrierenden brechen. «Deshalb müssen wir den Druck auf das iranische Regime erhöhen und stehen mit voller Solidarität an der Seite der Iraner*innen in ihrem mutigen Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung.»


Die beiden Aktivist*innen wurden wegen «Korruption auf Erden» schuldig gesprochen, hiess es in einer Erklärung der iranischen Justiz. Es ist die schwerwiegendste Anklage im Rechtssystem der Islamischen Republik, die meist bei Verstössen gegen die Scharia erhoben wird.

Den Angeklagten wird vorgeworfen, Homosexualität «befördert» zu haben. Das Strafgesetzbuch im Iran stellt gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen für Männer und Frauen ausdrücklich unter Strafe.

Laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna wurden die Frauen vom Revolutionsgericht in der nordwestlich gelegenen Stadt Urmia zum Tode verurteilt: Sie hätten sich des Menschenhandels und des Missbrauchs junger Frauen schuldig gemacht: «Mädchen aus dem ganzen Land wurden gehandelt und getäuscht.»


Hamedani wurde Ende Oktober 2021 beim Versuch, die iranisch-türkische Grenze zu überqueren, um in der Türkei Asyl zu beantragen, verhaftet (MANNSCHAFT berichtete). Für den Prozess war ihr sogar das Recht auf einen Anwalt verwehrt worden.

Im Juni gab es bereits eine Hinrichtungswelle im Iran, offenbar wurde ein schwuler Mann getötet (MANNSCHAFT berichtete). Ein schwuler Iraner berichtete im vergangenen Jahr, dass er seine Vergewaltigung nicht anzeigen konnte: Das verhinderten die islamischen Gesetze seines Landes (MANNSCHAFT berichtete).


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