Starbesetzung in neuem Film übers schwule Altern
Colin Firth und Stanley Tucci spielen die Hauptrolle
Im neuen Film «Supernova» spielen Colin Firth und Stanley Tucci ein Paar, das mit Demenz umgehen muss. Obwohl die Produktion bereits abgeschlossen ist, steht noch kein Kinostart fest.
Die Lebensrealität schwuler Beziehungen rückt in den Blickpunkt des Mainstreams. Colin Firth und Stanley Tucci spielen die Hauptrollen im neuen Film «Supernova» über das Altern und Demenz.
Die Handlung dreht sich um Sam (Colin Firth) und Tusker (Stanley Tucci), die seit 20 Jahren ein Paar sind und realisieren, dass ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleibt. Bei Tusker macht sich die fortschreitende Demenz bemerkbar – er beginnt, wichtige Dinge wie Namen und Gesichter zu vergessen. So beschliessen die beiden, im Wohnmobil durch England zu fahren, um Freund*innen, Familie und Schauplätze der Vergangenheit zu besuchen.
Im Laufe der Reise tun sich jedoch mehrere Konflikte auf. Die beiden realisieren, dass sie nicht dieselben Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft haben. Geheimnisse kommen ans Licht, die ihre Beziehung auf den Prüfstand stellen. Im Angesicht von Tuskers Krankheit müssen die beiden schliesslich miteinander und ihrer Liebe ins Klare kommen.
Sixpack? Straffe Haut? Schwules Altern als Kunstform
«‹Supernova› ist eine unglaublich romantische und moderne Liebesgeschichte», sagt Regisseur und Drehbuchautor Harry Macqueen in einer Pressemitteilung. «Es geht um zwei Menschen, die in Liebe verbunden sind, jedoch aufgrund der Ausgangslage vor einer Herausforderung stehen. Es ist ein intimes Porträt einer Beziehung, auseinanderzubrechen droht.»
Queer altern: Die Stadt Zürich ist gefordert
Colin Firth und Stanley Tucci sind heterosexuelle Schauspieler, die schon mehrmals eine schwule Figur einstudiert haben. Firth spielte beispielsweise den ungeouteten Harry in «Mamma Mia!» oder die Rolle des depressiven Professor George Falconer in «A Single Man», die ihm eine Oscarnominierung bescherte. Tucci mimte den Schwulen etwa in «Der Teufel trägt Prada» oder «Burlesque».
Die Vorstellung von Stanley Tucci und Colin Firth als langjähriges Liebespaar hat online bereits viele Fans begeistert. Dass die beiden als heterosexuelle Schauspieler eine schwule Rolle verkörpern, scheint bisher noch niemanden zu stören. Firth scheint sich der empfindlichen Thematik bewusst zu sein. «Wer als Heterosexueller eine schwule Rolle spielt, wird dafür belohnt. Wer als schwuler Mann eine heterosexuelle oder eine homosexuelle Rolle spielen will, bekommt sie nicht», sagte er 2010 an der britischen Premiere von «A Single Man» gegenüber Pink News. «Ich bin Teil des Problems, unabsichtlich. Ich glaube, dass uns alle Rollen offenstehen sollten, doch es scheint immer noch einige unsichtbare Grenzen zu geben, die immer noch unüberwindbar sind.»
«Supernova» wurde von der BBC und dem British Film Institute produziert. Der Film ist bereits im Kasten, die Rechte wurden bereits von den Verleihen Studiocanal für Grossbritannien und Weltkino für Deutschland und Österreich gekauft. Ein internationaler Kinostart steht noch nicht fest.
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