Erika Knoll führt seit 15 Jahren die Condomeria, ein Fachgeschäft für Kondome und Erotikartikel in Zürich. Einst als Aufklärungs- und Präventionsprojekt während der Aids-Epidemie gegründet, ist es heute eine Referenz für Verhütung und Erotik. Welche Bedeutung hat das Kondom in Zeiten von PrEP und wirksamer HIV-Therapie? Eine Spurensuche.
Es ist ein vergleichsweise ruhiger Nachmittag im sonst geschäftigen Zürcher Niederdorf, das einzig Laute befindet sich unmittelbar vor der Condomeria: eine Baustelle, die in den nächsten Monaten für neue Pflastersteine sorgen soll. Einmal eingetreten und Türe geschlossen, hört man den Lärm immer noch. «Vergiss es, wir sind in der Altstadt», winkt Erika ab. Sichtlich wohl fühlt sie sich hinter dem Tresen ihres kleinen Reiches Condomeria: Rechts von ihr ein Wandregal mit Sextoys in allen Farben und Formen, links eine Wand voller Kondome für alle möglichen Bedürfnisse, dazwischen plüschige Handschellen, Nippel-Aufkleber, Massageöle und -kerzen, Teigwaren in Penisform und vieles mehr.