«Schwulsein ist eine Krankheit» – Chefinspektor verurteilt
Der Beamte aus Oberösterreich muss eine Strafe zahlen
Ein Chefinspektor aus Oberösterreich ist von der Disziplinarbehörde zu einer Geldstrafe von 8’000 Euro verurteilt worden: Er hatte sich wiederholt abwertend über Homosexuelle und Frauen geäussert.
Es passierte nicht das erste Mal: Der Inspektor hatte bereits 2021 drei Ermahnungen erhalten. Im 30. Januar 2023 folgte laut einem Bericht von heute.at eine schriftliche Weisung seines Vorgesetzten bei der Sicherheitsakademie, «dass solche Aussagen, wie im vorgebrachten Sachverhalt, absolut unangebracht sind, nicht geduldet werden und absolut und strikt zu unterlassen sind».
Einsichtig war der Ausbilder aber nicht: Denn am 17. Mai, ausgerechnet dem Internationalen Tag gegen Homophobie und jede andere Queerfeindlichkeit (IDAHOBIT), leistete sich der Beamte im Rahmen einer Weiterbildung, im Modularen Kompetenztrainings (MKT). einen erneut Ausfall. Bei einer Nachbesprechung eines Szenarios (Körperverletzung eines homosexuellen Paares) soll der Chefinspektor zu den Kursteilnehmer*innen gesagt haben: «Von Schwuchteln geht keine Gefahr aus» und: «Schwul sein ist ja nur eine Krankheit, wobei man das ja heutzutage nicht mehr sagen darf».
Drei Monate später soll er bei der Weiterbildung damit geprahlt haben, dass «auf einer Dienststelle mit Absicht Kaffee am Tisch verschüttet wurde, nur um einer Kollegin beim Putzen zuzusehen». Dann soll er vorgemacht haben, wie sich die Kollegin weit über den Tisch gebeugt haben soll.
Vor der Bundesdisziplinarbehörde bekannte sich der Inspektor nicht schuldig. Trotzdem wurde er wegen mehrfacher Dienstpflichtverletzungen schuldig gesprochen und muss eine Geldstrafe von 8’000 Euro zahlen.
Ausserdem muss er die Verfahrenskosten von 500 Euro tragen. Wegen anderer als frauenfeindlich empfundener Äusserungen wurde der Polizist hingegen freigesprochen. Ob es weitere dienstrechtliche Konsequenzen gibt, wurde nicht bekannt.
Der Mitgründer der Aids-Hilfe, Dieter Schmutzer, wurde in Wien geehrt: Er erhielt das goldene Verdienstzeichen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Nach Rekord-Pride: Werden EU-Gelder für Ungarn gekürzt?
Viktor Orban wollte die Pride in Budapest stoppen – doch Hunderttausende gingen auf die Strasse. Aus Brüssel gibt es dafür Anerkennung.
Von Newsdesk Staff
News
International
Pride
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
USA
Nach Pride-Parade in New York: Schüsse beim Stonewall Inn
Eine 16-Jährige gilt als Schützin
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News