Schwule in den Niederlanden können jetzt leichter Blut spenden
Bisher mussten sie mindestens vier Monate ohne Sex gelebt haben
Homosexuelle Männer in den Niederlanden können ab sofort leichter Blut spenden. Einzige Voraussetzung ist, dass sie seit mindestens zwölf Monaten in einer festen monogamen Beziehung leben, teilte die landesweite Blutbank am Mittwoch mit.
Bislang waren Homosexuelle in den Niederlanden nur zur Blutspende zugelassen, wenn sie seit mindestens vier Monaten keinen Sex mehr gehabt hatten. Bereits seit 2015 sei die Blutbank bemüht, die Blutspende für mehr Homosexuelle zu öffnen, sagte Blutbank-Chef Tjark Tjin-A-Tsoi. Nun werde die Risikoeinschätzung angepasst, wovon man sich einige Hundert zusätzliche Blutspender verspreche.
Weitere Lockerung geplant Geplant sei, vom kommenden Jahr an auch Homosexuelle ohne festen Partner als Blutspender zu akzeptieren. Zunächst werde geprüft, ob die aktuelle Lockerung funktioniert und in Zukunft sollten Betroffene spezifischer nach Verhaltensweisen gefragt werden, die das Risiko auf per Blut übertragbare Infektionen erhöht. Dies sei gar nicht so einfach, denn die Fragen müssten die Risiken erfassen und den potenziellen Blutspender nicht in Verlegenheit bringen. Wichtig sei, dass auf Blutspenden angewiesene Patienten sich weiter auf deren Sicherheit verlassen könnten.
Wie die niederländische Blutbank erläuterte, beruhte der bisher sehr restriktive Umgang mit homosexuellen Blutspendern auf empirischen Daten die zeigen, dass sie viel häufiger per Blut übertragbare Infektionen haben, als Männer mit ausschliesslich heterosexuellen Kontakten. Einschränkungen bei der Blutspende gebe es auch für Menschen, die sich in Malariagebieten oder länger dort aufgehalten haben, wo die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auftritt.
Auch in Deutschland sollen umstrittene Beschränkungen für homosexuelle Männer beim Blutspenden überprüft werden, teilte das Bundesgesundheitsministerium kürzlich mit (MANNSCHAFT berichtete). Konkret geht es um eine Neubewertung der Vorgabe, dass Männer zwölf Monate nach dem letzten Sexualverkehr mit Männern von Blutspenden zurückgestellt werden. Geprüft werden soll demnach nun, diese Frist auf vier Monate zu verkürzen.
Homosexuelle Männer dürfen in Israel ab Oktober ohne Einschränkungen Blut spenden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
USA
10 Jahre Ehe für alle: Aktivist Obergefell fürchtet Ausradierung
2015 machte die Klage von Jim Obergefell machte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den USA möglich. Zehn Jahre später warnt er: Unter der Trump-Regierung könnte dieses Recht wieder verschwinden.
Von Newsdesk Staff
Liebe
News
Ehe für alle