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Tel Aviv sagt Pride-Parade ab – Keine Zeit für Feiern

2025 will man wieder demonstrieren

10.06.2023, Israel, Tel Aviv: Menschen nehmen an der jährlichen Gay Pride Parade teil. Zehntausende Menschen haben in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv die diesjährige Pride-Parade gefeiert. Foto: Ilia Yefimovich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die diesjährige Ausgabe der berühmten Pride-Parade in Tel Aviv ist wegen des Gaza-Krieges und der Geiselkrise abgesagt worden.

«Dies ist nicht die Zeit für Feiern», schrieb Bürgermeister Ron Huldai am Mittwoch auf der Online-Plattform X. Israel mache derzeit eine der «schwierigsten Zeiten überhaupt» durch, fügte Huldai hinzu. Die für den Umzug am 8. Juni vorgesehenen Gelder würden nun dem Gemeindezentrum für die LGBTQ-Gemeinde zur Verfügung gestellt. Zum Abschluss schrieb der Bürgermeister: «Wir sehen uns auf der Pride-Parade im Juni 2025.»


Yair Cherki, orthodoxer israelischer TV-Journalist, outet sich als schwul. Er ist Korrespondent für Religionsangelegenheiten beim Fernsehkanal 12 


Vergangenes Jahr hatten sich rund 150’000 Menschen an der Pride-Parade beteiligt (MANNSCHAFT berichtete). Mit Regenbogenflaggen und bunten Kostümen versammelten sie sich an der Strandpromenade und zogen ausgelassen durch die Strassen. Dabei demonstrierten sie für gleiche Rechte für LGBTIQ. Die liberale Küstenmetropole gilt als Hochburg der Szene im Nahen Osten.


Doch die Community beschäftigte im letzten Jahr die geplante Justizzeform, es wurde eine Verschlechterung ihrer Rechte befürchtet. Mehrere Minister in der Regierung sind offen homophob (MANNSCHAFT berichtete). Insbesondere die streng-religiösen Parteien lehnen Gesetzesänderungen zugunsten von nicht-heterosexuellen Menschen ab. Sie sehen dies als Verstoss gegen jüdische religiöse Gebote an.

Leztes Jahr war im Gan Me’ir Park in Tel Aviv ein neues LGBTIQ-Zentrum eröffnet worden (MANNSCHAFT berichtete). Es wurde von der Gemeinde Tel Aviv-Yafo für ingesamt etwa 30 Millionen NIS gebaut, etwa 7,5 Millionen Euro. Das neue Zentrum ist doppelt so gross wie das Vorgängergebäude und nach eigenen Angaben eines der grössten LGBTIQ-Zentren der Welt. Es wird vollständig von der Kommune finanziert und betrieben.

Israel stellt die Hinterbliebenen queerer Soldat*innen gleich. Das Verteidigungsministerium bezeichnete dies als «unsere moralische Schuld» (MANNSCHAFT berichtete)



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