«Nebelhorn-Echos» – Verbotene Liebe im Krieg
Eine schwule Liebesgeschichte in Syrien
«Nebelhorn-Echos» erzählt die tragische Liebesgeschichte zweier Männer zwischen dem vom Krieg zerrütteten Damaskus und dem trügerisch warmherzigen Vancouver.
Text: Christian Gersbacher
Wir schreiben das Jahr 2023. Hussam und Wassim, beide 15 Jahre alt, leben in Damaskus in Syrien und lieben sich. In einem Land, in dem homosexuelle Liebe ein Verbrechen ist.
Danny Ramadan erzählt die tragische Liebesgeschichte zweier junger Männer über den Kampf gegen Konventionen, ein Leben im Krieg und auf der Flucht und die Schwierigkeiten, die Schrecken der Vergangenheit zu überwinden, um glücklich und selbstbestimmt leben zu können. Er schildert die Entwicklung von Hussam und Wassim aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten.
Danny Ramadan, geboren 1984 in Damaskus, ist ein syrisch-kanadischer Schriftsteller, Übersetzer und Aktivist in der Flüchtlings- und LGBTIQ-Community. Schreiben war schon immer seine Leidenschaft. Sein erstes Buch veröffentlichte er 2017 und war sofort ein Erfolg. Seitdem hat er weitere Bücher auf Englisch geschrieben, darunter einen Roman und Kinderbücher. Nachdem er wegen seines Engagements für die Rechte der queeren Community in Syrien sechs Wochen im Gefängnis verbracht hatte, floh er und lebt heute mit seinem Mann in Vancouver.
In seinem neuesten Roman «Nebelhorn-Echos» erzählt er die tragische Liebesgeschichte zweier junger Männer über den Kampf gegen Konventionen, ein Leben im Krieg und auf der Flucht und die Schwierigkeiten, die Schrecken der Vergangenheit zu überwinden, um glücklich und selbstbestimmt leben zu können. Das Buch wurde mit dem Lambda Award for Gay Fiction ausgezeichnet und für den BC & Yukon Book Award sowie den City of Vancouver Book Award nominiert.
Mit seinem Roman erzählt er die Geschichte von queeren Flüchtlingen. Er will ihnen eine Stimme und ein Gesicht geben. Durch die Liebesgeschichte zweier junger Männer soll das Thema der vielen queeren Geflüchteten eine menschliche Perspektive bekommen.
Seiner Meinung nach findet in der medialen Berichterstattung oft eine Entmenschlichung von geflüchteten Menschen statt. Es wird von einer Welle oder Flut von Flüchtlingen gesprochen, sagt Danny. Dies führe zu einer weiteren Stigmatisierung der Menschen.
Der Roman «Nebelhorn-Echos» ist eine Geschichte, die zeigt, was gesellschaftlich nicht-akzeptierte Liebe von queeren Menschen bedeutet, von Traumatisierung, Schuld, Ausweglosigkeit und dem Traum von einem neuen Leben.
Danny Ramadan: «Nebelhorn-Echos». Roman. Aus dem Englischen von Michael Ebmeyer, Orlanda Verlag, Berlin 2024. ISBN 978-3-949545-51-1
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