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Schwul auf dem Land – «Und wo ist die Bauherrin»?

Neue Serie zeigt Vorzüge und Hürden des Landlebens

Raus aufs Land
Mario und Stefan in «Raus aufs Land» (Bild: rbb, Maurice Wilkering)

Für einige Grossstädter*innen ist es ein Traum, der sich erfüllen kann: In der RBB-Serie «Raus aufs Land» ziehen Berliner*innen ins ländliche Brandenburg. Und stehen dort vor unerwarteten Problemen.

Berliner*innen, die raus aus der Grossstadt ins ländliche Brandenburg ziehen – darum geht es in der neuen Streaming-Serie «Raus aufs Land» vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Vier Folgen mit sechs Geschichten sind seit dieser Woche in der ARD-Mediathek zu sehen. Oft ist mangelnde Infrastruktur ein Problem, trotzdem sehen die meisten eher die positiven Seiten ihres Traums. Ruhe und Gelassenheit, günstigere Grundstückspreise und Freiraum für die Kinder sind nur einige Gründe für den Umzug auf das Land. Für viele wird das Leben dort auch durch nette Nachbar*innen und die Nähe zur Natur attraktiv.

Doch so weit der Wunsch nach einem Leben auf dem Land unter Grossstädterinnen und Grosstädtern auch verbreitet sein mag – die Serie macht klar, dass er nicht für jeden gleichermassen in Erfüllung gehen kann. Ein trans Junge fürchtet mehr Diskriminierung auf dem Land als in der Stadt und ein schwules Paar muss sich die Frage gefallen lassen, wo die «Bauherrin» ihres neuen Hauses sei.


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Mario und Stefan (beide 35) in der Folge «Säen und Ernten»: Das schwule Paar will das Neuköllner Nachtleben hinter sich lassen und hat einen schlüsselfertigen Neubau in Orion bei Kremmen bestellt. Auch wenn die Nachbar*innen schon gefragt haben, wo denn die «Bauherrin» ist, fühlen sich Stefan und Mario in der Nachbarschaft wohl – auch wenn sie hier noch gar nicht wohnen. Denn die Fertigstellung verzögert sich immer wieder. Weil die alte Wohnung schon gekündigt ist, müssen sie wieder in Stefans altes 26qm-Kinderzimmer bei der Mutter einziehen und aus Kisten in der Garage leben. Wie lange kann die Beziehung diese Belastung aushalten?

«Raus aufs Land» gibt einen guten Einblick in die Vorzüge des Landlebens, macht aber auch auf die Hürden aufmerksam, denen Städter*innen beim Umzug begegnen können. Regisseur Helge Oelert meint, dass sich nicht bei allen Protagonist*innen seiner Doku der Traum vom Neuanfang in Brandenburg erfüllt hat: «Ein bisschen hat es mit Glück zu tun, aber ein bisschen eben auch, sich realistisch auf so ein Abenteuer vorzubereiten.»

Die Serie steht nicht nur in der ARDMediathek. Auf Youtube sollen wöchentlich Einzelfolgen in anderer Schnittfassung erscheinen, die die sechs Geschichten der Protagonist*innen am Stück erzählen. An den kommenden beiden Montagen (6. und 13. März) sollen ausserdem zwei Folgen von «Raus aufs Land» im RBB-Fernsehen gezeigt werden.


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