Paare fordern vom Nationalrat die Eheöffnung
Jetzt ist die Community gefragt: Zeigt mit dem Hashtag #Ehefüralle eure Liebe!
Am 3. Juni behandelt der Nationalrat die Ehe für alle und entscheidet über den Zugang zur Fortpflanzungsmedizin. LGBTIQ-Paare erhöhen den Druck und zeigen ihre Liebe.
Die Ehe für alle geht in die heisse Phase. Am 3. Juni steht die Vorlage im Nationalrat auf dem Programm. Die Parlamentarier*innen müssen dabei zwei Varianten diskutieren: Eine Öffnung der Ehe in mehreren Etappen – die sogenannte «Ehe Light» – und eine volle Ehe für alle, inklusive Absicherung von Kindern in Regenbogenfamilien sowie den Zugang zur Fortpflanzungsmedizin für Frauenpaare.
In einer Medienmitteilung gaben Pink Cross und die Lesbenorganisation Schweiz LOS bekannt, dass sie nichts anderes als eine volle Eheöffnung akzeptieren. «Die Variante der Ehe Light würde zu neuen Ungleichbehandlungen führen und wäre nur in wenigen Punkten eine relevante Verbesserung zur eingetragenen Partnerschaft», schreibt Manolito Steffen von Pink Cross. «So würde der Zugang zum Adoptionsverfahren und die erleichterte Einbürgerung ermöglicht. Doch die Absicherung der Familie und der Schutz von Kindern wird in dieser Variante ignoriert.»
Man werde in den letzten Tagen vor der Abstimmung im Nationalrat nochmal alles geben und weiterhin mit Nationalrät*innen Gespräche führen. «Ohne tatsächlicher Gleichstellung und dem damit verbundenen Schutz von Paaren und Familien, kann man nicht von einer Ehe für alle sprechen», so Steffen.
Die Organisationen forderten ihre Mitglieder auf, Fotos mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin einzuschicken zusammen mit einem Statement, weshalb die Ehe für alle ein derart wichtiges Anliegen sei. Pink Cross und LOS schlagen vor, dass LGBTIQ-Paare am Dienstag – einen Tag vor der Abstimmung im Nationalrat – Bilder ihrer Liebe mit dem Hashtag #Ehefüralle in den sozialen Medien zu teilen.
Die parlamentarische Initiative von Kathin Bertschy hätte bereits am 17. März behandelt werden sollen, wurde jedoch aufgrund der ausserordentlichen Lage rund um das Coronavirus verschoben (MANNSCHAFT berichtete). «Die Ehe für alle ist überfällig», sagte die GLP-Nationalrätin damals gegenüber MANNSCHAFT. «Und es ist beelendend zu sehen, wie lange es dauert, bis die Schweiz endlich gleiche Rechte für alle schafft.»
Im Januar 2020 hatte sich der Bundesrat für die «Ehe Light» ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete). Er ist der Auffassung, dass weitere Fragen – insbesondere der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin für lesbische Paare – zuerst vertieft geprüft und zu einem späteren Zeitpunkt gesondert diskutiert werden sollen. Eine volle Öffnung der Ehe könne die Vorlage als Ganzes gefährden oder das Inkrafttreten um Jahre verzögern. Damit folgt der Bundesrat dem Entscheid der vorberatenden Kommission.
Weitere Infos zur Eheöffnung führt Pink Cross auf ihrer Website auf, unter anderem auch die Ergebnisse der jüngsten repräsentiven Umfrage. Dort sprechen sich 66% für eine volle Ehe für alle aus, inklusive Zugang zur Fortpflanzungsmedizin.
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
DFB nennt Hazel Brugger «ein Vorbild für viele andere Frauen»
it einer Prise Humor geht es für die deutschen Fussballerinnen in das entscheidende EM-Spiel um den Gruppensieg gegen Schweden.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Schweiz
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International