Schutz für Alle: LGBTIQ wollen vollen Diskriminierungsschutz
Queere Organisationen starten eine Petition
Vollumfänglicher Diskriminierungsschutz für LGBTIQ ist eine der wichtigsten politischen Forderungen der Community.
Mit der Kampagne #SchutzFürAlle haben sich eine Vielzahl queerer Vereine und Organisationen zusammengeschlossen und fordern die Bundesregierung auf, den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlecht, insbesondere Geschlechtsidentität, Geschlechtsmerkmale und Geschlechtsausdruck, endlich umzusetzen. Dazu wurde nun ein detailliertes Positionspapier veröffentlicht und eine Petition gestartet.
Als lesbische Frau kann ich immer noch aus einem Café geworfen werden, wenn es dem Wirt nicht passt, dass ich mit meiner Partnerin Händchen halte.
«Beim Diskriminierungsschutz gibt es grosse Rechtsschutzlücken – es ist beschämend, dass wir in Österreich nach wie vor aufgrund unserer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität legal diskriminiert werden können», sagt Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien. «Das Gleichbehandlungsgesetz ist ein Flickenteppich, der es betroffenen Personen schwer macht, gegen erlebte Diskriminierung vorzugehen. Wir fordern, dass unsere Community endlich rechtlich gegen Diskriminierung abgesichert wird.»
«In der Realität bedeutet der fehlende Diskriminierungsschutz zum Beispiel, dass ich als lesbische Frau immer noch aus einem Café geworfen werden kann, wenn es dem Wirt nicht passt, dass ich mit meiner Partnerin Händchen halte, oder mir eine Mietwohnung aufgrund meiner sexuellen Orientierung legal verweigert werden kann», so Lisa Hermanns, Generalsekretärin der HOSI Wien.
«Im europäischen Vergleich ist Österreich eines der Schlusslicht beim Diskriminierungsschutz und hat großen Aufholbedarf gegenüber Ländern wie den diesjährigen Europride-Gastgeber*innen Malta oder den skandinavischen Ländern.»
«Wir fordern gemeinsam mit vielen weiteren LGBTIQ-Organisationen in Österreich die Bundesregierung dazu auf, endlich zu handeln, den vollen Diskriminierungsschutz für queere Menschen umzusetzen und damit den Schutz für alle zu garantieren», fordert Otte.
«Der Backlash gegen die Community wird immer aggressiver und breitet sich global aus. Wir sollten in Österreich deshalb umso rascher handeln und die Community vor Hassverbrechen schützen, ihnen vollen rechtlichen Schutz gewähren und Diskriminierung beseitigen», erklärte die LGBTIQ-Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic.
Um inter Personen geht es bei der Petition, die Bundesministerin für Justiz Alma Zadić und Bundesminister für Gesundheit und Soziales Johannes Rauch am Mittwoch vom Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ) entgegennehmen. Eingeladen wurde auch Familienministerin Raab (ÖVP), die auf mehrmalige Anfrage bis dato nicht reagiert habe, heisst es.
Die #aufstehn-Petition mit dem Titel «Schützen Sie intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche!» wird von über 70 Selbstvertretungs-, Kinderschutz und LGBTIQ-Organisationen unterstützt. Bisher haben über 6.500 Menschen die Petition unterschrieben.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Uns wundert schon, mit welchem Hass uns einige überschütten»
Während des Berliner Christopher Street Day soll keine Regenbogenfahne auf dem Reichstag wehen, weil dieser laut Kanzler Merz kein Zirkuszelt sei. Der Zirkus Charles Knie hatte darauf eine Pride-Flagge gehisst – eine Leihgabe aus Bielefeld.
Von Kriss Rudolph
News
Pride
Fussball
«Lebe wohl!» – Josh Cavallo verlässt Australien
Der offen schwule Fussballer Josh Cavallo verlässt Australien. Sein Verlobter geht mit.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Ungarn
Polizei will auf Ermittlungen nach Budapest Pride verzichten
Das gilt nicht für Bürgermeister Gergely Karacsony
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
People
Papa Schumacher: «Jeder sollte so leben, wie er das für richtig hält»
Ralf Schumacher ist kürzlich 50 geworden. Zu seinem Coming-out vom letzten Jahr hat sich nun auch der entspannte Papa Rolf geäussert.
Von Newsdesk Staff
News
Coming-out
Deutschland