Sánchez verspricht härteres Vorgehen bei Angriffen auf Homosexuelle
In den ersten sechs Monaten wurden im ganzen Land deutlich mehr Hassverbrechen gegen LGBTIQ erfasst als im gesamten Jahr 2020
Nach einer Reihe von Angriffen auf Homosexuelle hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez ein härteres Vorgehen angekündigt.
Seine Regierung werde alles in ihrer «Macht stehende tun, um Hassverbrechen zu verhindern», versprach Sánchez am Mittwoch vor dem Parlament in Madrid. Der sozialistische Politiker rief die Abgeordneten auf, einen Anfang des Jahres eingebrachten Gesetzentwurf zur Gleichbehandlung von Minderheiten so schnell wie möglich zu verabschieden.
Zuletzt hatte am Wochenende ein Zwischenfall im Madrider Ausgehviertel Malasaña für Entsetzen gesorgt. Dort prügelte eine Gruppe von acht Vermummten am Sonntagabend einen 20 Jahre alten Homosexuellen krankenhausreif. Nach Medienberichten wurde dem Opfer auf eine Pobacke mit einem Messer das Wort «maricón» (Schwuler) eingeritzt (MANNSCHAFT berichtete). Die Angreifer entkamen unerkannt.
Nach Einschätzung von Menschenrechtler*innen gibt es auch in anderen Landesteilen organisierte Attacken auf Homosexuelle und auch auf Angehörige anderer Minderheiten. Das Innenministerium der Region Katalonien sprach am Mittwoch von einer regelrechten «Jagd».
In den ersten sechs Monaten 2021 wurden in ganz Spanien bereits 43 Prozent mehr Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten erfasst als im gesamten vorigen Jahr.
Schon Ende Mai warnte eine LGBTIQ-Organisation aus Katalonien vor zunehmenden Homophobie-Vorfällen nach mehreren Übergriffen in Barcelona an nur einem Wochenende (MANNSCHAFT berichtete).
Im aktuellen ILGA-Ranking schaffte es Spanien auf Platz 8 (MANNSCHAFT berichtete).Im Februar hatte die Regierung ihre Pläne angekündigt, hohe Geldstrafen gegen Anbieter*innen von «Konversionstherapien» an LGBTIQ zu verhängen (MANNSCHAFT berichtete).
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