Bitte nicht mehr mit männlichen Pronomen ansprechen!
Sam Smith hatte vor sechs Monaten sein Coming-out als nichtbinäre Person
Sam Smith zieht genderneutrale Pronomen vor. In einem ersten Schritt wurden Familie und Bekannte informiert, als Nächstes will sich der Star an die Musikindustrie wenden. Im Gegensatz zu Grossbritannien, den USA und Schweden hat sich im deutschen Sprachraum noch kein genderneutrales Pronomen durchgesetzt.
Sam Smith, berühmt für Hits wie «How Do You Sleep?» oder «Dancing with a Stranger», hat Freund*innen und Familie gebeten, statt männlichen Pronomen das genderneutrale «they» zu verwenden.
«Sam hat sich diese Entscheidung lange und gründlich überlegt», sagte eine anonyme Quelle gegenüber der britischen Boulevardzeitung The Sun. Smith sei sich bewusst, dass es bei einigen Personen länger dauern wird, bis sie es verstehen. «Die Bitte ging zuerst an den Freundeskreis und soll später auch an die Musikindustrie gerichtet werden. Es ist eine aufregende und wegweisende Zeit.»
Der Journalist James Barr ist einer der ersten, der Sam Smith anschliessend interviewt hat. Der Star habe sich «glücklicher denn je» und «mehr sich selbst» angehört, so der Radiomoderator via Twitter. Sam Smith twitterte zurück: «Du bist einer der ersten, der mich mit diesen Pronomen bezeichnet. Danke. Das fühlt sich wunderschön an.»
Sam Smith identifizierte sich lange als schwul, vor zwei Jahren kam das Bekenntnis: «Ich fühle mich genauso Frau wie Mann». Vor sechs Monaten folgte schliesslich das Coming-out als nichtbinäre Person. «Seit ich ein kleiner Junge war, seit ich ein kleiner Mensch war, habe ich mich in meiner Haut als Mann nicht wohlgefühlt», sagte der Star damals. «An manchen Tagen habe ich meine männliche Seite, an manchen Tagen meine weibliche.»
Sam Smith steht zu seinem Körper
In Grossbritannien und den USA haben sich die geschlechtsneutralen Pronomen «they/them» im Singular etabliert. Auch die schwedische Sprache verfügt mit dem Pronomen «hen» über ein passendes Wort für Personen, die sich als nichtbinär identifizieren.
Schwieriger wird es im deutschen Sprachraum. Viele nichtbinäre Menschen lehnen das Pronomen «es» ab, da es je nach Kontext despektierlich klingt. Unter anderem wurden Pronomen wie «xier» oder «dey/denen» vorgeschlagen, die sich im deutschen Sprachgebrauch jedoch nicht annähernd durchgesetzt haben wie «they/them» im Englischen.
Update 16:27 Uhr: Sam Smith hat den Wunsch nun auch auf dem offiziellen Instagram-Account geäussert:
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