Rundfunk RBB will diverser werden

Im März startet die «50:50-Challenge» nach BBC-Vorbild

Patricia Schlesinger (Foto: Britta Pedersen/dpa)
Patricia Schlesinger (Foto: Britta Pedersen/dpa)

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat sich zum Unternehmensziel gesetzt, die Diversität in seinem Sendegebiet noch besser abzubilden und die Vielfalt innerhalb der Belegschaft weiter zu erhöhen.

Dazu hat eine interdisziplinäre Fachgruppe eine Diversity-Strategie erarbeitet. Sie wurde dem rbb-Rundfunkrat am Donnerstag vorgestellt.

Patricia Schlesinger, rbb-Intendantin und ARD-Vorsitzende: «Nur mit einem vielfältigen Programm erreichen wir ein vielfältiges Publikum. Das aber setzt voraus, dass auch die Redaktionen und Programmteams so besetzt sind, dass sie unterschiedliche Lebenswirklichkeiten und Perspektiven in ihre Arbeit einbringen. Denn nur Diversität erzeugt Diversität.»

Wie wird Geschlechterdiversität in Sendungen und Programmstrecken abgebildet? Die Diversity-Strategie sieht mehrere Massnahmen vor. Unter anderem beteiligt sich der rbb an der «50:50-Challenge» nach dem Vorbild der BBC, einem Monitoring des Frauen- und Männeranteils in den Programminhalten: Seit November messen mehrere Redaktionen im rbb in einer Probephase, wie Geschlechterdiversität in Sendungen und Programmstrecken abgebildet wird. Künftig sollen auch Aspekte wie Einwanderungsgeschichte oder Behinderung miteinbezogen werden. Die Erfahrungen zeigen, dass die Publikumsbindung stärker wird und die Qualität des Programms steigt. Im März startet die «50:50-Challenge» als fortlaufendes Projekt im rbb offiziell.

Bisher wenig erreichte Zielgruppen will der rbb mit neuen Formaten ansprechen, die gesellschaftliche Vielfalt berücksichtigen und Meinungs- und Perspektivenvielfalt einbeziehen. Die journalistischen Nachwuchsangebote, die sich an junge Menschen mit vielfältigen Hintergründen richten, werden fortgesetzt: Bei der jährlichen «rbb Sommerakademie Vielfalt» und den «rbb young reporter» zur ARD-Themenwoche macht der rbb Platz im Programm für junge und diverse Stimmen, unterschiedliche Perspektiven und neue Erzählweisen. Ausserdem beteiligt sich der rbb auch in diesem Jahr mit einem umfassenden Programmangebot am deutschlandweiten Diversity-Tag der «Charta der Vielfalt». Und jeden Sommer zeigt der Sender queere Filme (MANNSCHAFT berichtete).

Bereits im Herbst 2018 hat sich der rbb als Unterzeichner der «Charta der Vielfalt» zu mehr Diversität in der Arbeitswelt bekannt und in der Intendanz ein Diversity Management eingerichtet (MANNSCHAFT berichtete). Nun komme ein dezentrales Vielfaltsnetzwerk mit Vertreter*innen aus allen Bereichen hinzu, um das Handlungsfeld Diversity senderweit zu verankern und Massnahmen für mehr Vielfalt voranzutreiben.

Zu mehr Diversität, Chancengleichheit und einem vorurteilsfreien Arbeitsumfeld trügen unter anderem interne Schulungsmassnahmen und Informationsangebote für Führungskräfte und Mitarbeitende bei.

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