Queere Feierlichkeiten zu 30 Jahre Mauerfall
Berlin bietet zum Jubiläum Film, Lesung und Party für LGBTIQ
1989 führte die friedliche Revolution in Ost-Deutschland zum Fall der Mauer. Am Samstag jährt sich das Ereignis, das zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führte. So werden 30 Jahre Mauerfall aus queerer Sicht gefeiert.
Philipp (Matthias Freihof) ist Lehrer aus Leidenschaft. Gutaussehend, charmant, beliebt. Mit seiner Kollegin Tanja (Dagmar Manzel) hat er eine Affäre, doch dann trifft er Matthias (Dirk Kummer) und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. So weit, so schön. Doch Philipp sieht sich den Vorurteilen der DDR-Gesellschaft gegenüber Schwulen ausgesetzt und gerät in eine tiefe Krise.
Das bringt die November-Ausgabe der MANNSCHAFT!
«Coming out» ist das erste und einzige Werk der DDR-Filmgeschichte, das sich mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzte. Gedreht wurde damals an authentischen Orten der Ost-Berliner Schwulen-Szene, etwa in Friedrichshain. Für die Umsetzung seines Films hat Regisseur Heiner Carow, der auch den Kultfilm «Die Legende von Paul und Paula» drehte, über sieben Jahre lang kämpfen müssen.
Sein Film erhielt im Rahmen der Berlinale 1990, der ersten nach dem Mauerfall, den Silbernen Bären in der Kategorie Besondere künstlerische Leistung sowie den Teddy Award in der Kategorie Bester Spielfilm.
Anlässlich des Jubiläums wird «Coming Out» noch einmal am 9. November um 20.30 Uhr im Kino International gezeigt. Mit dabei sind die Hauptdarsteller Matthias Freihof, Dagmar Manzel und Dirk Kummer.
Frank Schäfer ist ein Berliner Original und Kultfriseur. Mit auffälligem Make-up, gefärbten Haaren und schriller Kleidung wird er in den 80ern zum gefragten Friseur und Stylisten, bekommt aber auch schnell ein Problem mit der DDR-Staatsmacht. In seiner Biografie «Ich bin nicht auf der Welt, um glücklich zu sein» zeichnet er ein lebhaftes Bild von der Ostberliner Untergrundszene in den Achtzigern sowie dem Umgang mit Homosexualität im Osten. Er berichtet von den täglichen Schikanen der DDR-Obrigkeit, der daraus resultierenden Flucht nach Westberlin. Schäfer liest am 9. November im Kultursalon in der Pacelli-Villa/Dahlem.
Die Mauer im Kopf wegtanzen Abends dann lädt das SchwuZ zu Popkicker meets European Clubnight. «Clubkultur ist über alle Ländergrenzen hinweg, etwas, das Menschen gemeinsam gestalten. Es verbindet und macht schön», erklärten die Partymacher*innen. Deswegen sei das SchwuZ in Zusammenarbeit mit der Clubcomission, Kulturprojekte Berlin & dem Auswärtigen Amt am 30. Jubiläum des Mauerfalls im Rahmen der European Clubnight Gastgeber für europäische Freund*innen.
HIV-Epidemie – in Rumänien immer noch traurige Realität
Das SchwuZ-Partner*innen-Land ist Rumänien, dort wird ebenfalls gefeiert im Control Club in Bukarest. Ein Fest für alle Europäer*innen, die feiern wollen, dass die Mauer in Berlin nicht mehr steht und helfen wollen, auch die Mauern in allen Köpfen wegzutanzen.
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