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«Queen Charlotte»: Heisse schwule Liebe beim «Bridgerton»-Spin-off

Bekommen Fans endlich die positive LGBTIQ-Repräsentation, auf die sie so lange warten mussten?

Queen Charlotte
Freddie Dennis (l.) und Sam Clemmett in «Queen Charlotte: A Bridgerton Story» (Foto: Nick Wall/Netflix)

Die Netflix-Serie «Bridgerton» hat mit bislang zwei Staffeln viele Schlagzeilen gemacht: das Genre des Kostümdramas wurde entstaubt, Colorblind Casting sorgte für Diskussionen, queere Stars wie Jonathan Bailey oder Golda Rosheuvel bekamen Gelegenheit zu glänzen. Aber trotz zahlloser LGBTIQ-Mitwirkender vor und hinter der Kamera war auf dem Bildschirm wenig Queeres zu sehen. Das ändert sich nun.

Diese Woche ging das Spin-off «Queen Charlotte: Eine Bridgerton Geschichte» an den Start, worin die Vorgeschichte der britischen Königin im Rückblick erzählt wird. Die spätere Queen Charlotte (Rosheuvel) erinnert sich 1817 daran, wie sie einst im Jahr 1761 als junges Mädchen (gespielt von India Amarteifio) an den englischen Königshof geschickt wurde, um King George (Corey Mylchreest) zu heiraten. Offizieller Auftrag: Mit ihm so viele Thronfolger wie möglich zu produzieren.

Mit der jungen Braut reist 1761 ihr loyaler Diener Brimsley (Sam Clemmett), der sich um alles kümmert, was Charlottes Wohlergehen betrifft. Als sogenannter «Queen’s Man» trifft er im Schloss zwangläufig irgendwann auf den «King’s Man», also den persönlichen Diener des Königs. Dieser heisst Reynolds (Freddie Dennis). Während beide Diener Sonderschichten einlegen, um die Geheimnisse ihrer jeweiligen Herrschaften bestmöglich zu schützen, haben sie auch selbst ein Geheimnis, das sie miteinander verbinden: Sie sind ineinander verliebt!

Queen Charlotte
Die Diener des Königs und der Königin in «Queen Charlotte: A Bridgerton Story» (Foto: Netflix)

Hinter verschlossenen Türen
Natürlich können sie in dieser Epoche ihre schwule Beziehung nicht öffentlich ausleben, so dass sie ihre Zeit miteinander hauptsächlich im Schatten der «Royal Romance» zwischen Charlotte und George verbringen müssen. Und hinter verschlossenen Türen.


«Von verschlossenen Türen gesprochen: In der zweiten Folge (ab Minute 12) wird uns ein Late-Night-Rendezvous mit Brimsley und Reynolds geboten», schreibt das Nachrichtenportal Queerty. Und ergänzt: «Das entpuppt sich als ziemlich sexy!»

«Während die Königin und der König selbst ein intimes Treffen haben, ziehen sich die Bediensteten zurück in Reynolds Schlafgemächer, wo sie sich unmittelbar – und leidenschaftlich – die Kleidung vom Leib reissen», so Queerty. Die Tatsache, dass sie in der Öffentlichkeit fortwährend unterkühlt und formell miteinander agieren, mache dieses Stelldichein nur umso «heisser», meint Queerty. Die beiden Männern werfen sich demnach durch die Gegend, reden miteinander Klartext bezüglich ihrer Begierden «und stecken sich dann gegenseitig die Hände tief in die Hosen».

Und da ist sie also: «Die erste Sexszene zwischen zwei Männern in der Bridgerton-Saga», urteilt Queerty.


Okay, es gab in Staffel 1 auch eine etwas verdruckste schwule Sexszene mit einem der Bridgerton-Brüder, aber die war so schnell wieder vorbei, dass man sie kaum bemerkte. (Sie war auch eher ein «Problemfall», aus dem vielleicht in Staffel 3 noch eine merklich unproblematischere und positivere Liebesgeschichte werden könnte, was teils in Vorabberichten angeteasert wurde. Ob das wirklich umgesetzt wird, muss sich zeigen.)


Mehr zum Thema: Jonathan Bailey und Matt Bohmer spielen in der Verfilmung des Romans «Fellow Travelers» zwei Männer im Washington der 1950er Jahre, deren Beziehung durch die Homohexenjagd von Senator McCarthy unmöglich gemacht wird


Gesteigerter Geilheitsfaktor
Insgesamt kämen laut The Sun in «Queen Charlotte» 20 «steamy sex scenes» vor in sechs Folgen, womit im Allgemeinen der «horny factor» – also der Geilheitsfaktor – deutlich gesteigert werde, im Vergleich zu «Bridgerton».

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Sam Clemmett als Brimsley in «Queen Charlotte: A Bridgerton Story» (Foto: Liam Daniel/Netflix)

Queerty meint, die heimliche Romanze zwischen Brimsley und Reynolds sei einer der Hauptgründe, sich als LGBTIQ-Fan die Serie «Queen Charlotte» anzuschauen. Gleichzeitig sei die Liebesbeziehung der beiden aber auch eines der grössten Mysterien der Serie: «In den ersten Folgen sieht man die Männer nirgends im Handlungsteil, der 1817 spielt, weswegen man sich fragt, ob ihre Liebe die Zeit vielleicht nicht überdauert hat?»

Bleiben sie zusammen – oder nicht? Um das herauszufinden (und um hier nichts zu spoilern), muss jede*r selbst schauen, was passiert in dieser von Shona Rhimes geschaffenen neuen Serie.

Ehemaliger Zauberer aus dem Harry-Potter-Universum
Sam Clemmett und Freddie Dennis seien jedenfalls schon jetzt die Überraschungsstars des Spin-offs, heisst es in verschiedenen Medienberichten. Wodurch auch die Zahl ihrer jeweiligen Follwer*innen auf Instagram stark gestiegen ist.

Der 29-jährige Clemmett spielte bislang in der Harry-Potter-Theaterversion «Harry Potter and the Cursed Child» in London und am Broadway mit als Albus Severus Potter (weswegen er sich auf Instagram als «ehemaligen Zauberer» beschreibt).

 

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Freddie Dennis hat 2021 in «The Nevers» mitgespielt. Für ihn sei es «etwas überwältigend» in das «Bridgerton»-Universum einzutreten, sagte er der Zeitschrift US Magazine in einem Interview. «Aber ich habe mich darin sehr, sehr schnell zurechtgefunden, weil meine Partner so wunderbar sind.» Gemeint ist damit u.a. Clemmett, mit dem er auf dem Bildschirm eine besondere Chemie entwickelt.

 

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Im Roman «Something Fabulous» lieferte Alexis Hall bereits 2022 eine rundum queere und «softpornöse» Version von «Bridgerton», die weit über alles hinausgeht, was Netflix sich traute zu zeigen (MANNSCHAFT berichtete).


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