Prozess um die Regenbogen-Madonna – Freispruch in Polen
Drei Aktivist*innen wurden freigesprochen
Der Hass auf LGBTIQ ist in Polen längst gesellschaftsfähig und zwar so sehr, dass die «Regenbogen-Madonna» – ein Madonnenbild mit regenbogenfarbenem Heiligenschein – zum Streitfall geworden ist und die Gerichte beschäftigt. Nun wurden drei Aktivistinnen freigesprochen.
Polnische Aktivist*innen hatten in der Vergangenheit mit Plakaten und Stickern der «Regenbogen-Madonna» gegen die LGBTIQ-Feindlichkeit der einflussreichen Kirche im Land protestiert. Die wichtigste polnische Ikone, die schwarze Madonna von Tschenstochau, mit einem Heiligenschein in Regenbogenfarben, dem Symbol der LGBTIQ-Bewegung: Könnte man als politische Kunst verstehen, ist in Polen aber gleichbedeutend mit der Entweihung eines christlichen Symbols und Verletzung religiöser Gefühle (MANNSCHAFT berichtete).
Es passiert selten, dass Richter Worte über Liebe und gegenseitigen Respekt sprechen.
Drei Aktivist*innen wurden angeklagt – und am Dienstag schliesslich freigesprochen. Elzbieta Podlesna, die bekannteste der drei angeklagten Frauen, erklärte nach dem Urteil: «Es passiert wohl selten, dass Staatsbeamte in Richterrobe Worte über Liebe und gegenseitigen Respekt sprechen, auch an die Adresse von Vertretern der katholischen Kirche.» Es rühre sie sehr, dass sich der Staat schützend vor Bürger*innen stelle, die am meisten schikaniert und angegriffen werden.
Aber queere Menschen in Polen haben trotzdem noch jeden Tag mit Diskriminierung und Gewalt zu kämpfen. Dabei spielen die katholische Kirche und die regierende nationalkonservative Partei PiS eine grosse, unrühmliche Rolle. Und auch die sogenannten «LGBT-freien Zonen» sind keine Seltenheit mehr (MANNSCHAFT berichtete) – obwohl die Europäische Union diese Zonen stark verurteilt.
Der Hass auf sexuelle Minderheiten ist im EU-Mitgliedsland Polen also keine Ausnahme. Woher erkommt und wie gefährlich LGBTIQ-Aktivist*innen in Polen leben, zeigt dieser Film des ZDF aus der Reportage-Reihe #trending:
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