Enthüllungen über Royals: Orgien, homosexuelle Kontakte und Ausschweifungen

Die neue Doku «Sex, Macht und Lügen: Hinter Palastmauern» arbeitet Skandalgeschichte(n) auf

Ein nackter Mann mit Tattoo am Rücken
Symbolfoto (Bild: Nattha Khamso/Unsplash)

Sexuelle Eskapaden, geheime Affären und Intrigen: Welche Abgründe sich hinter so mancher Palastfassaden auftun, beleuchtet eine neue Dokumentation.

Eigentlich gelten sie als Symbol für Anstand und Würde - doch hinter den glänzenden Fassaden einiger Königshäuser tun sich so manche Abgründe auf. Immer wieder beschädigen Skandale und Enthüllungen das Ansehen von Royals in Europa. Hinter den Palastmauern offenbaren sich geheime Affären, Missbrauchsfälle und Intrigen (MANNSCHAFT berichtete über einzelne Fälle).

Die Dokumentation «Sex, Macht und Lügen: Hinter Palastmauern» blickt hinter die Oberfläche von Monarchien und beleuchtet Skandale, die ihre Fundamente erschüttert haben: von den Affären rund um den preussischen Kaiser Wilhelm II. bis zu Verfehlungen in der britischen Monarchie, dem spanischen König Juan Carlos und König Carl XVI. Gustaf von Schweden.

Der Film von Petra Ehlers und Meike Pommer ist am Mittwoch (22. Oktober) um 20.15 Uhr beim Sender 3sat zu sehen und stellt die Frage: Was bleibt vom Glanz der Krone, wenn Skandale das Vertrauen in die Monarchie und ihre Vorbildfunktion erschüttern?

«Kotze-Skandal» am Hof Kaiser Wilhelms II. Schon im 19. Jahrhundert zeigt der sogenannte «Kotze-Skandal», wie fragil die Fassade einer Monarchie sein kann. Im 19. Jahrhundert erschüttern anonyme Briefe den Hof Wilhelms II. Sie beschreiben Orgien, homosexuelle Kontakte und Ausschweifungen im engsten Umfeld des Kaisers.

Originalbriefe der Kotze-Affäre mit pornographischen Darstellungen
Originalbriefe der Kotze-Affäre mit pornographischen Darstellungen (Bild: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin)

«Es muss zu sexuellen Ausschweifungen gekommen sein. Und insofern nicht das, was wir uns unter Hof-Etikette vorstellen, sondern eher das, was wir uns unter einer Swinger-Party vorstellen», sagt Historiker Tobias C. Bringmann. Der Schaden der daraus folgenden Staatsaffäre sei immens gewesen und das Ansehen des Kaisers sei beschädigt worden.

Epstein-Affäre beschert auch Prinz Andrew einen Skandal Mehr als ein Jahrhundert später ist auch das britische Königshaus mal wieder in einen Eklat verwickelt. Prinz Andrew gerät durch seine enge Verbindung zu Jeffrey Epstein ins Zentrum eines Skandals. «Völlig fehlgeleitet, bestenfalls skandalös, schlimmstenfalls kriminell. Ein schwerwiegender Fehler seitens Prinz Andrew, der für ihn immense Konsequenzen hatte», sagt Historikerin Anne Whitelock.

Epstein, der einst in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den Bruder von König Charles III. (76), Prinz Andrew, kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der 65-Jährige stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich. Dennoch verlor Andrew seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften.

Vom Symbol der Demokratie zu Korruptionsvorwürfen und Affären Juan Carlos, König von Spanien, einst als Volksheld und als «Retter der Demokratie» gefeiert, nachdem er im Februar 1981 eine Putschistengruppe mit einer resoluten Rede zur Aufgabe bewegt hatte, sieht sich mit Vorwürfen der Korruption und versteckten Millionenzahlungen konfrontiert.

Hinzu kommen Enthüllungen über aussereheliche Affären und die Beziehung zur deutschen Geschäftsfrau Corinna zu Sayn-Wittgenstein. All das kostet Juan Carlos 2014 den Thron. «Juan Carlos hat Corinna beispielsweise ja auch auf dem eigenen Wohnsitz untergebracht, also vor aller Augen», sagt Autorin Lena Marbacher.

In Schweden bringt ein Buch den Stein ins Rollen In Schweden bringt eine unautorisierte Biografie 2010 den Stein ins Rollen: «Der widerwillige Monarch» von Journalist Thomas Sjöberg zeichnet das Bild eines Königs, der heimlich Stripclubs besucht, mit kriminellen Kreisen verkehrt und jahrelang eine Affäre mit der Sängerin Camilla Henemark pflegte.

«Es gab Gerüchte, dass der König mit seinen Freunden in Nachtclubs ausgeht und dort mit ihnen Spass hat», erinnert sich der schwedische Journalist und Adelsexperte Johan T. Lindwall. Aber dieser Klatsch habe bei weitem nicht die Dimensionen dessen gehabt, wie es im Buch geschrieben wurde. «Die Leute waren geschockt und haben sich gefragt, ob das wahr ist oder alles nur erfunden ist.»

Dementiert wurde all das vom Königshaus nie so richtig. Und Königin Silvia schwieg, ohne von Carl Gustafs Seite zu weichen - das war vielleicht Antwort genug. Diese Enthüllungen erschütterten das Image des schwedischen Monarchen erheblich.

Von Carla Benkö, dpa

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