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Protest gegen «LGBT-freie Zonen» erreicht St. Gallen

JUSO: Man brauche keine nett gemeinten Statements, sondern Taten

LGBTIQ in Sachsen
Foto: AdobeStock

Keine Partnerschaft mit homophoben Arschlöchern!, lautet die deutliche Forderung der Jungsozialisten im Kanton St. Gallen. Sie richtet sich gegen «LGBT-freie Zonen» in Polen.

In der Wiler Partner Gemeinde Dorbzen Wielki wird gerade darüber diskutiert, ob man sich als «LGBT-freie Zone» ausrufen sollte. Die JUSO Kanton St.Gallen fordert darum von der Stadt Wil, ihre Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde sofort zu beenden, falls sie sich für sich für diesen Schritt entscheiden würde.

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Rund 100 polnische Gemeinden haben sich in den vergangenen Wochen zu einer «LGBT-freien Zone» erklärt. Dort gilt die LGBT-Community nun offiziell als unerwünscht und an gewissen Ortstafeln hängen Schilder mit der Aufschrift «LGBT-freie Zone», wie die Jungsozialisten in einer Pressemitteilung erklären.

Nun wird auch in der Wiler Partnergemeinde Dobrzen Wielki darüber debattiert, ob sie sich auch als eine solche homo- und transphobe Zone ausrufen lassen. Falls dies geschehen würde, müsste die Stadt Wil ihre Partnerschaft mit der Gemeinde per sofort beenden, findet die JUSO. Ein solcher Entscheid wäre fatal für die gesamte LGBT-Community, die bis zu 10% der Bevölkerung ausmache.


Polens Homohasser wollen gegen Hassvorwurf klagen

«Der Stadtrat muss sich klar gegen Hass aussprechen und darf nicht weiterhin eine Partnerschaft mit einer homophoben Gemeinde haben. Die erste Stellungnahme von Susanne Hartmann genüge nicht. Wir brauchen keine nett gemeinten Statements, wir brauchen Taten», findet Timo Räbsamen, Präsident der JUSO Kanton St.Gallen.

«Ein solcher Entscheid schafft ein Klima von homophobem Hass. Und auf Hass folgen Taten und Gewalt», stimmt ihm Ronja Stahl (Vorstand JUSO Kanton St.Gallen) zu. Ebenfalls fordert die JUSO, dass der Stadtrat sofort mit der Regierung von Dobrzen Wielki Kontakt aufnimmt. Sie solle ihr klar sagen, dass sie bereit ist die Partnerschaft zu kündigen im Falle der Umsetzung des homo- und transphoben Gesetzes.

Um zu verdeutlichen, welches Ausmass der Homohass in Polen erreicht hat, haben Aktivist*innen eine interaktive Karte erstellt: Mit Hilfe des Atlasses des Hasses kann man überprüfen, wo und wann Regional- und Kommunalverwaltungen sich «LGBT-frei» erklärt haben. Das gefällt den homophoben Verantwortlichen gar nicht: Sie wollen klagen (MANNSCHAFT berichtete).



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