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Priesteranwärter sexuell missbraucht: Haftstrafe für Freund des Papstes

Der argentinische Ex-Bischof Gustavo Oscar Zanchetta war ein enger Vertrauter von Franzikus

Papst Franziskus
Papst Franziskus (Foto: Johannes Neudecker / dpa)

Ein ehemaliger Bischof ist wegen sexuellen Missbrauchs von einem Gericht in Argentinien zu einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Gustavo Oscar Zanchetta wurde nach der Urteilsverkündung in einem Gericht in Salta im Norden des Landes verhaftet, wie die örtliche Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

#Zanchetta #abusosexual El exobispo de Orán fue sentenciado a la pena de 4 años y seis meses de prisión efectiva por abuso sexual continuado agravado a dos exseminaristas. Ordenaron su inmediata detención

— Ministerio Público (@FiscalesPenales) March 4, 2022

Der emeritierte Bischof von Orán soll mehrere Priesteranwärter sexuell missbraucht haben. Zudem wurde ihm finanzielles Missmanagement vorgeworfen.

«Wir können das Ausmass des von den Opfern erlittenen Schadens nicht bemessen, aber wir haben die Pflicht, ihnen und der Gesellschaft eine Antwort von Seiten der Justiz zu geben», sagte Staatsanwalt Pablo Rivero. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass in Deutschland nach Bekanntwerden der neuesten Missbrauchsvorfälle die Zahl der Kirchenaustritte explodiert ist.)


Vatikanische Vermögensverwaltung
Das Portal katholisch.de schreibt: «Zanchetta gilt als Freund und Vertrauter von Papst Franziskus. Nach seinem Rücktritt als Bischof von Oran 2017 war Zanchetta nach Rom berufen worden, auf die neu geschaffene Stelle als Assessor bei der vatikanischen Vermögensverwaltung APSA.»

Und weiter: «Nach einer vorübergehenden Suspendierung 2019 kehrte er 2020 zwischenzeitlich auf diesen Posten zurück. Der Bischof war immer wieder aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden. So gab die Staatsanwaltschaft in Argentinien 2019 bekannt, einen internationalen Haftbefehl gegen Zanchetta anzustreben. Er sei während der Ermittlungen weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar und somit unauffindbar gewesen, so die Begründung. Das zuständige Gericht hatte die Ausstellung eines Haftbefehls jedoch abgelehnt.»

Die Zeitung La Nacion berichtet, der Bischof werde seine Strafe in einem Gefängnis in Oran absitzen müssen. (MANNSCHAFT berichtete im Zusammenhang mit einer ZDF-Doku über die Spätfolgen von sexuellem Missbrauch.)



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